Knabenkraut-Verwandtschaft Purpur, Rosa, Weiß

[NSG Ruhlsdorfer Bruch, Strausberg-Hohenstein/-Ruhlsdorf, 45 km östlich von Berlin, am 5. Juni 2021]

Nach einem Tipp von [fc-user:848883]besuchte ich den Standort zehntausender Orchideen, die jetzt blühen.
Das Bruch ist eine schmale, aber langgestreckte feuchte Wiese mit spezieller Flora unterhalb eines Geländehangs.
Ringsherum Landwirtschaft und eine irrer Duft von frischem Heu in der Luft.
[fc-foto:45267803]
Auf wenigen Quadratmetern fand ich (nach Franks Identifzierung) diese drei Knabenkräuter:
links Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)
Mitte Steifblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata)
rechts weißer Hybrid aus den lokalen Arten (Dactylorhiza x aschersoniana)

• Franks Erläuterungen – herzlichen Dank dafür! •
Es gibt dort alle möglichen Übergänge und v.a.im südlichen Teil ist fast 1/3 der Pflanzen hybridogen.
D. majalis hat normalerweise immer stark gefleckte, recht breite Blätter.
Reine incarnata nie gefleckte, aber spitze lange Blätter mit kleiner Kaputzenspitze, die bis in den Blütenstand reichen.
Dazwischen gibt es bei den Hybriden alle Übergänge.

Immer, wenn die Blätter sehr lang, spitz und mit zumindest leichter Kapuze sind,
und dennoch die Blätter gefleckt, sind es hybridogene Pflanzen.
Hinzu kommt, dass D. majalis als allotetraploide Art selbst hybridogen ist
und erst nacheiszeitlich aus D. incarnata und D. maculata/fuchsii entstanden ist.
Diese Variabilität inkl. Rückkreuzungen macht es so schwierig, hier in solchen Beständen
klar die Arten abzugrenzen, das geht oft nicht bei vielen Pflanzen.