Motorworld Classics + Boot & Fun Berlin 2019

Christoph von Mayenburg aus der Chlorodont-Zahncreme-Fabrikantenfamilie war der Fahrer dieses Rennboots.
Seit es der Schönebecker Bootsbauer Rolf Gersch, der es 1967 mit einem neuen Unterboden ausgestattet hatte,
bei einem Vintage-Rennen in Italien wiederentdeckte, erwarb er es und gab ihm den ursprünglichen Motor zurück.
Dabei handelt es sich um einen Maserati-6,4-Liter-V8-Marinebootsmotor mit 564 PS.

Das nach Mayenburgs Jugendliebe benannte Boot, gebaut von San Marco in Mailand, ist ein "3-point hydroplane":
Auf zwei kurzen Kielen vorn und nur mit der Schraube hinten im Nass schwebt es über die Wasseroberfläche.
Bootsliste San Marco: https://www.threepointhydroplanes.it/cantiere-san-marco_b2_en.htm
San Marco #7 = Mathea VIII: https://www.threepointhydroplanes.it/san-marco-1958-7_c301_en.htm

Mayenburg hatte das Boot 1966 auf dem Rhein bei Mainz-Kastel für den Rekordversuch getestet.
Auf dem Wörthersee verbesserte er dann seinen eigenen Weltrekord über die fliegende Meile auf 194,7 km/h.
https://youtu.be/hZPXQhOz-ZA
Malcolm Campbells alten absoluten Weltrekord von 210 km/h für 900-kg-Propellerboote verfehlte er aber.

Dafür wollte er den 900-kg-Stundenweltrekord knacken (für die 1200 kg hielt er ihn bereits: 104 km/h, Scharmützelsee).
Die Mathea VIII hob jedoch dabei ab und wurde stark am Bootskörper beschädigt.
http://pensionria.at/wp-content/uploads/2015/10/christoph-von-mayenburg-25.jpg
Der unverletzt gebliebene 50jährige verzichtete nach der Reparatur auf den Versuch, das Risiko schien zu hoch.

Die heutige Holzoptik erhielt der Bootskörper durch ebendiese Reparatur sowie Gerschs Überarbeitung 1967.
Gersch-Nachfolgewerft Beelitz & Maibuhr in Schönebeck/Elbe: https://bootsbaumanufaktur.com/messe-berlin/