Rot und Schwarz

Es war wieder "hair&beauty" in Frankfurt – 2014 seit langem wieder mit Friseur-Team-WM und endlich mal mit Pariser Flair!

Von Londa-Artist Bernd Schneider gestyltes Model.
Der Bildtitel ist nicht nur eine Anspielung auf Stendhals Roman, sondern auch auf die wechselvolle Geschichte der Wella- und Londa-Standorte.

"Wella" ist eine 1925 geschützte Marke für Dauerwellpräparate der Fa. Ströher, einem 1880 gegründeten Friseurbetrieb in Oberwiesenthal/Erzgeb.
Neben dem vogtländische Rothenkichen 1930 (Haarkosmetik) begründete Ströher 1937 die Geräteproduktion in Apolda/Thüringen.

1945 erfolgte die Enteignung und Demontage der Produktionsanlagen in Apolda. Haarkosmetik durfte im Vogtland weiter hergestellt werden.
Die Unternehmerfamilie verlegte daraufhin den Hauptsitz nach Hessen (Hünfeld, dann Darmstadt) und produzierte ab 1950 als "Wella AG".

Zunächst durfte auch in der DDR unter dem Namen "VEB Wella" (Volkseigener Betrieb) Haarkosmetik produziert werden.
Ab 1956 musste sich der DDR-Betrieb in "VEB Londa" ("l'onda" = ital. "Welle") umbenennen, durfte aber bis 1959 die Marke Wella weiter benutzen.
1976 wurde Londa dem "Zentralvertrieb Haarkosmetik Leipzig" zugeordnet und 1980 als Betriebsteil in das "Kosmetikkombinat Berlin" integriert.

Die Wella AG wuchs zu einem großen Kosmetikunternehmen und kaufte später zwei Parfum-Hersteller: 1987 Rochas und 1994 Muelhens 4711.
Nach der Wiedervereinigung schlossen sich die hessischen und vogtländischen Standorte zusammen, "Londa" wird als Marke weitergeführt.

Die Aktienmehrheit der Wella AG ging 2003 für 6,6 Mrd. € Euro an den Konzern Procter & Gamble über.
Ende 2014 soll das Werk in Darmstadt geschlossen werden. Die 1000 Mitarbeiter werden auf zwei andere hessische Standorte verteilt.