Ein Tag wie jeder andere

Beschreibung

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Ein Tag wie jeder andere

Der Wecker klingelt. Ich stehe auf, frühstücke die Zigarettenasche vom letzten Abendbesuch, gurgle sie mit Milchkaffee herunter und gehe mit Jim Morrison eine Runde um den Block. Ein Schwatz mit Maria Rippenfell, meiner neuen hübschen Nachbarin. Jim Morrison pisst ihr auf die Wildlederstiefel. Ich entschuldige mich. Es macht ihr nichts. Am türkischen Kiosk kaufe ich die Bild in Hebräisch, um später den Fisch darin einzuwickeln. Dann lese ich die andere Zeitung mit Bildern drin und tanze auf meinem Speichelseil. So erregt kann ich nicht unter Leute.

Ich dusche kalt und anschließend gebe ich noch Eiswürfel ins Intimband. Eine kleine Rasur, Haare gemacht, etwas Matsch in die Fresse, dann geht es wieder hinaus.

Ich plaudere viel in engen Jeans. Meine Ausstattung ist Gott gegeben. Den modernen aufgeschlossenen Frauen gefällt das. Ich gebe einer starrenden Schweizerin Prosecco aus. Sie ist interessiert an Männern, die ihr großzügig die Stadt zeigen. Ich habe einen kleinen Touchcomputer. Da ist alles drauf.

Dann treffe ich noch zufällig den Paule. Der erzählt mir von seinem ersten Erlebnis mit Austern. Schön draufgewichst sind sie im Abgang besonders intensiv. Da muss man nicht drüber reden, so was weiß man halt. Fein, dass der Paule da jetzt auch dahinter gekommen ist. Ihmsen ist diesbezüglich gerne alles Gute zu wünschen.

Am Abend klingelt Maria Rippenfell an der Tür. Sie war den ganzen Tag unterwegs, konnte sich noch nicht umziehen und stinkt vereinzelt daher immer noch vom Wildleder aus nach Hundepisse.

Ob ich Kräutersalz hätte!? Aber immer! Zwei Stunden später schläft Frau Rippenfell sanft in meinen Beinen ein. Jim Morrison steht knurrend vor dem Bett.


7. Februar 2010