Die Frau mit den sieben Köpfen 4

Beschreibung

Foto ist ein positiver Scan mit Fisch 1990

und nun zum viertenTeil vom feinen Märchen

Die Frau mit den sieben Köpfen

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Auf dem Weg zum jungen König fand sie durch Zufall einen großen Koffer mit Münzen. Sie erkannte das königliche Wappen und wusste, dass es sich um den gestohlenen Koffer aus dem Schloss handeln musste. Er war nur noch zur Hälfte gefüllt. Die Diebe hatten einen Gutteil verprasst. Soldaten entdeckten die Frau mit dem Koffer und nahmen sie sofort dingfest und schleppten sie zum König.

Niemand glaubte ihr, dass sie den Koffer nur gefunden hatte. Der neue König mit der super Geschäftsidee war tief enttäuscht und verurteilte sie zum Tode durch das Beil. Ihre heimatlichen Bowlenressourcen wurden beschlagnahmt und ihre innerkörperliche Produktion vor Ort unter richterlicher Aufsicht ausgetrunken. Ihre Kinder wurden ihr genommen und auf die Heime des Landes verteilt. Die Witwe kam in den Kerker. Noch im Morgengrauen sollte sie geköpft werden.

Ihr Henker war ein Mann mit Herz, der den Liebreiz in ihren Augen sah. Er versprach ihr, die Klinge seines Beils besonders gründlich zu schärfen, damit sie möglichst wenig spüren würde. Sie betete. Sie betete nicht für ein weiteres Wunder, weil sie daran nicht glaubte, sondern dafür, dass Gott von ihrer Unschuld wusste.

Eine illustre Gesellschaft von Freunden der humanen Exekution hatte sich dann am Morgen eingefunden, um den Kürbis der schönen Witwe plumpsen zu sehen. Bereitwillig und mit sich und Gott im reinen, kniete sie sich nieder und hielt ihr Genick dem Scharfrichter entgegen. Der stutzte einen Moment über diese seltsame Wunde, die er sah, genau an der Stelle, die seine Schneide treffen musste. Dann schlug er aber sauber und gekonnt. Der Kopf überschlug sich mehrmals in der Luft und rief „Kapeister“. Man staunte anerkennend über diese meisterhafte Enthauptung, wunderte sich jedoch über das wenige Blut in der Wunde. Flugs wuchs ein weiterer Kopf nach, welcher rotes Strubbelhaar aufwies. Der Henker aber hatte Ehrgeiz und Stolz und trennte auch diesen vom Hals der Witwe. Der nächste Kopf hatte eine Frisur, die ihm besser gefiel. Sie durfte sich wieder erheben. Denn weil zwei Enthauptungen sie nicht getötet hatten, durfte sie nun weiter leben, wie es das Gesetz vorsah.

Man war darüber äußerst erstaunt, fragte sich, ob es sich nicht um eine gefährliche Zauberin handeln würde und ließ aber von einer weiteren Verurteilung zum Tode wegen Hexerei ab, zumal der König im Hinterkopf hatte, dass dem Staate ihre Fähigkeiten evtl. noch mehr als nützlich sein könnten. Dennoch musste Strafe sein und so wurde die Witwe für zehn Jahre in die Berge verbannt, die hinter ihrem Dorfe empor ragten.

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