Überfall...

Motorengeräusch zerreisst die Stille der Nacht, Scheinwerfer zerschneiden die Dunkelheit.
Drei Kleinbusse bremsen kurz nacheinander ab, das rollende Geräusch der Schiebetüren stört die Ruhe am Strand.
Gestalten springen aus den Fahrzeugen, vermummt, mit Handschuhen und Sturmhauben.
Es ist 6.00 Uhr morgens, die Zeit der Dämmerung, kurz bevor ein neuer Tag beginnt.
Aus den Fahrzeugen holen sie schweres Gerät, montieren ihre Lafetten und ihre Nachtscheinwerfer an der Stirn.
Schweigend stiefeln sie ein paar Meter weiter zum Strand, hören können sie das heranrollende Meer bereits.
Nebeneinander gehen sie in Stellung, richten ihre Rohre nach Osten.
Mit mächtigen Wellen holt sich das Meer die Unvorsichtigen, die sich zu weit ans Wasser gewagt haben,
die Ordnung wird gesprengt, bald herrscht Durcheinander am Strand.
Sie stehen voreinander, richten ihre Rohre auf den Vordermann.
Als endlich die Sonne kommt, da haben sie ihre Schlacht geschlagen, präsentieren ihre Abschußerfolge.
Die gedämpfte Sprache wird lauter, fast euphorisch ziehen sie sich zurück.
Das Spezialkommando der Langzeitbelichter hat ihren Einsatz beendet.

Ich warte noch eine Weile, muß erstmal sacken lassen, sowas erlebt man ja auch nicht oft.
Dann fahre ich zum Frühstück in meine Unterkunft zurück.