Karnak- Obelisk der Königin Hatschepsut

Beschreibung

Hatschepsut lies in Karnak vier Obelisken errichten, wovon zwei vollständig verschwunden sind.
Von den anderen Beiden steht nur noch der größte, aufrechtstehende Obelisk zwischen dem vierten und fünften Pylon.
Von dem anderen noch teilweise erhaltenen Obelisk liegt die Spitze an der Nord-West-Ecke des Heiligen Sees, wenige Meter von dem Skarabäus entfernt.
Auch diese Steine sind aus dem kostbaren Rosengranit hergestellt und wurden im Steinbruch bei Assuan geschlagen.
Die Szenen auf dem Fragment zeigen die Königin bei der Krönung.
Auf den Inschriften der Obelisken hat Hatschepsut ihre Gründe für den Bau und Zweck verewigt. Besonders hebt sie hervor, daß die Obelisken aus einem Stück gemeißelt und mit feinstem Gold überzogen wurden.
Wörtlich beschreibt sie es folgend:
"…….. [Der obere Teil ihrer Oberfläche] fein vergoldet, erhellen sie die Zwei Reiche wie die Sonne.
Niemals hat es seit Anbeginn der Welt Vergleichbares gegeben. ….."
Interessant ist die Inschrift auf den Ost- und Westseiten.
Hier vermerkt sie, daß sie die Obelisken dem Gedenken an ihren Vater Thutmosis I. und Amun gewidmet waren. Es wird allerdings auch so interpretiert, daß sie hiermit ihre Rolle als Pharaonin legitimieren wollte. (*1)

Die Spitze des liegenden Obelisken am Heiligen See trägt auch interessante Inschriften.
Über der Abbildung der Königin Hatschepsut befindet sich eine Beischrift zur dargestellten Relief-Szene. Amun segnet und schützt die kniende Königin und übergibt ihr hiermit die Herrschaft der Beiden Länder (Ober- und Unterägypten).
Wörtlich ist hier zu lesen:
""Sprechen der Worte (das ist eine übliche Einleitungsformel für direkte Rede) durch Amun-Ra, den Herrn des Himmels: "Ich habe das Königstum der Beiden Länder, das mt des Atum, meiner geliebten Tochter Maat-Ka-Ra (=Hatschepsut) übergeben", die in aller Zukunft am Leben erhalten wird wie Ra."" (*2)

jetzt kommt bitte niemand auf den Gedanken, ich hätte es übersetzt!

Habe es nur aus den genannten Quellen übernommen.
Bei der zweiten Inschrift habe ich das in runden Klammern zum Verständnis eingefügt.

(*1) Wilkinson, Richard H.; Die Welt der Tempel im alten Ägypten. London 2000.
(*2) Höber-Kamel; Kemet Zeitschrift – Jahrgang 10 - Januar 2001/Heft 1

Anmerkung:
Die Spitze des Obelisken habe ich zum besseren Betrachten aufrecht gestellt und den Hintergrund weg genommen und eingefärbt.