Setzkasten

Beschreibung

Der Setzkasten ist ein in der Handsetzerei verwendeter Sortierkasten für Lettern im Bleisatz.
Ein Setzkasten enthält immer nur Typen derselben Schriftart, Schriftgröße und des Schriftschnitts. Außer den Schriftzeichen enthält der Kasten auch nicht druckendes Material, das Blindmaterial, bestehend aus Quadraten, Gevierten und Spatien für die Wort- und Zeichenabstände. Nicht enthalten sollte er „Fische“ (irrtümlich abgelegte Lettern ins falsche Fach des Kastens) oder Zwiebelfische (irrtümlich falsch abgelegte Lettern aus einer anderen Schriftart oder eines Schriftschnitts). Die Größe der Fächer und die Anordnung der Typen darin richten sich nach der durchschnittlichen Häufigkeit, mit der bestimmte Typen im Text verwendet werden. Deshalb unterscheidet sich die Anordnung und Ausprägung je nach Sprachraum.
Ein guter Schriftsetzer kann aus einem Brotschriftkasten etwa 1200 bis 1500 Buchstaben pro Stunde setzen. Die „Produktivität“ eines Schriftsetzers reduziert sich jedoch, wenn man die Zeit berücksichtigt, die er nach dem Druck zusätzlich für das „Ablegen“ der Bleisatzlettern zurück in den Setzkasten benötigt.
Durch fast vollständige Abkehr vom Bleisatz und die Umstellung auf neue Drucktechniken wurden die meisten Setzkästen ausgemustert. Erhaltene Exemplare dienen heute Sammlern zur Aufbewahrung und Ausstellung kleiner Gegenstände. Zu diesem Zweck werden auch Nachbauten als „Setzkasten“ bezeichnet, die aber von den echten Setzkästen meist erheblich abweichen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Setzkasten

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