Schriftsetzer (Handsetzer) bei der Arbeit

Beschreibung

Der Schriftsetzer oder auch Setzer war ein Ausbildungsberuf im Druckhandwerk und in der papierverarbeitenden Industrie zur Her- und Zusammenstellung bzw. Weiterverarbeitung von druckfähigem Material für den Buchdruck. Geläufig waren auch die Bezeichnungen „Handsetzer“ und, als Gegensatz, der an Maschinen arbeitende „Maschinensetzer“, wobei beide umgangssprachlich auch „Bleisetzer“ genannt wurden.
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Bleisetzer mussten den Text lesen können, obwohl er spiegelverkehrt und „auf dem Kopf stehend“ vom Körper weg im Winkelhaken gesetzt wurde. Sie lernten weiterhin ausgewogene Gestaltung von ganzen Seiten bis hin zur Verwendung von Seidenpapierstreifen zur Anpassung der Abstände zwischen einzelnen Buchstaben und galten aufgrund des ebenfalls verlangten guten Allgemeinwissens als die Intellektuellen unter den Handwerkern. Solche, die in Zeitungsdruckereien arbeiteten, galten zudem meistens als politisch „links“.
Eine Besonderheit der grafischen Berufe wie Schriftsetzer und Drucker war das sogenannte „Gautschen“: Nach der Gesellenprüfung wurden die „Fehler“ aus der Lehre (ab 1970: Ausbildung) symbolisch abgewaschen, indem er in eine Bütte mit kaltem Wasser getaucht wurde.
Zur Ausbildung gehörte es weiter, dass ältere Gesellen und Meister die Schriftsetzer-Neulinge auf die Existenz von (nicht existierenden) Bleiläusen hinwiesen oder einen zu Ordnung und Sauberkeit erzogen und die Satzspiegel polieren ließen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schriftsetzer

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