Schweizer Elektrolokomotive Ae 4/7 auf der Drehscheibe (2)

Der Bahnpark Augsburg präsentierte am 16. Oktober 2022 die historische Elektrolokomotive Ae 4/7 Nr. 10949 auf der Drehscheibe des früheren Bahnbetriebswerks. Bei der Vorführung konnte man die Lokomotive von allen Seiten betrachten.

Auf diesem zweiten Foto der Serie kann man eine Besonderheit der Baureihe Ae 4/7 erkennen - den sogenannten einseitigen Buchli-Antrieb. Die nach ihrem Erfinder, dem Schweizer Ingenieur Jakob Buchli (1876-1945), benannte Antriebsform bezeichnet einen Gelenkantrieb als Verbindung zwischen den Elektromotoren und den Treibrädern einer elektrischen Lokomotive. Buchlis Konstruktion löste das Problem der Abfederung des Antriebs gegenüber dem Gleisoberbau, indem das Drehmoment zwischen dem im Rahmen gelagertem und damit vollständig zur gefederten Masse gehörenden Großrad und der Radsatzwelle derart übertragen wird, dass sich die vertikal geführte Radsatzwelle ungehindert auf- und ab bewegen kann. Die Fahrmotoren im Maschinenraum sind auf diese Weise nicht wie die Treibachsen den vom Gleis ausgehenden Stößen und Schlägen ausgesetzt. Der Buchli-Antrieb ist eine der bekanntesten Konstruktionen mit zwischen Elektromotor und Fahrgestell radial frei beweglicher Kupplung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Buchli-Antrieb

Der Buchli-Antrieb wurde in den 1920er und 1930er Jahren vor allem in der Schweiz und in Frankreich beim Bau von elektrischen Schnellzuglokomotiven eingesetzt. Bekannte Vertreter sind die Baureihen Ae 3/6, Ae 4/7 und Ae 8/14 der SBB und die 2D2-Lokomotiven der PO bzw. SNCF. In Deutschland ließ die Gruppenverwaltung Bayern der DRG ihre ab 1926 gebauten ES 1 (spätere E 16) mit der auch als BBC-Einzelachsantrieb bezeichneten Kraftübertragung ausrüsten.

https://www.bahnpark-augsburg.de/

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