Digitale Infrarotfotografie

Mortas

In der Infrarot-Fotografie werden die für Menschen sichtbaren Wellenlängen des elektromagnetischen Spektrums durch spezielle Absorptions- und Interferenzfilter weitgehend unterdrückt. Den Sensor einer modifizierten Kamera (ohne internen IR-Sperrfilter) erreicht somit fast nur noch nahes Infrarot. Für farbige IR-Aufnahmen wird sichtbares rotes Licht hingegen nicht vollständig ausgefiltert. Die resultierenden "Falschfarben" sind oftmals nicht identisch mit den sichtbaren Farben. Beispielsweise entsteht erst durch nachträglichen Tausch des roten mit dem blauen Farbkanal eine blaue Himmelsfarbe. Letzteres kann auch „out-of-cam“ erzielt werden durch den Einsatz von Filterglas, welches auch ultraviolettes/blaues Licht passieren lässt. Ferner lassen sich – ebenfalls „out-of-cam“ – mithilfe bestimmter Filtergläser bzw. deren Kombinationen Bildergebnisse erzielen, die an klassischen Kodak-Aerochrome-Aufnahmen angelehnt sind. Infrarot-Informationen befinden sich dabei fast ausschließlich im Rotkanal. Charakteristisch für Infrarotaufnahmen sind ein dunkler Himmel, fein gezeichnete Wolken und hellstrahlende Pflanzenblätter (sog. „Wood-Effekt“, bezeichnet nach Robert W. Wood, 1868-1955). Diese Merkmale können durch die Verwendung von High-Dynamic-Range-Belichtungsreihen verstärkt werden.