Quirlig frisch

Saturnia selbst, ein Thermalort, liegt mit seinen 280 Einwohnern in der toskanischen Maremma im Tal der Albegna auf 294 Metern Höhe ü.M. an der alten Römerstraße Via Clodia. Das Dorf gehört geographisch zum Gemeindegebiet von Manciano, das etwa 8 Kilometer Luftlinie entfernt liegt. Grosseto ist etwa 38 Kilometer (Luftlinie) nordwestlich entfernt, Florenz etwa 100 Kilometer nördlich. Bekannt wurde der Ort durch seine Thermalquellen, die etwa 1 Kilometer südlich aus dem Boden sprudeln. Dort ist heute die Terme di Saturnia, ein Spa- und Thermalbadzentrum, angesiedelt. Nochmals 1 Kilometer südlich davon liegt unser Ziel: die Cascate del Mulino, die Wasserfälle der Mühle.

Steigt man ein Stückchen weiter an der Mühle vorbei nach oben, kommt man an den Flusslauf des Gorello. Der Thermalbach diente hier der Mühle als Mühlbach, bevor er an dem Mühlengebäude vorbei, sich in zwei Ströme aufteilend, mit ziemlich brachialer Gewalt seinen Weg steil nach unten bahnt. Seinen Ursprung hat das Naturereignis etwa 40 Kilometer weiter nördlich an den Hängen des Monte Amiata: Dort in einer Tiefe von 200 Metern sammelt sich das Regenwasser in den alten Vulkanschloten des Monte Amiata. Die noch vorhandene vulkanische Grundtätigkeit heizt das Wasser auf 37,5° Celsius auf. Gleichzeitig löst sich der im Vulkan vorhandene Schwefel aus dem Boden. Das Wasser fließt unterirdisch bis an die Stelle etwa 1 Kilometer südöstlich von Saturnia, wo es mit etwa 500 Litern pro Sekunde auf dem Areal der Terme di Saturnia zu Tage tritt. Es fließt dann als Thermalbach Gorello weiter, bis es wieder einen Kilometer weiter südlich immer noch mit 37° Celsius die Cascate del Mulino bildet.
Auf diesem Bild der schäumende und glucksende Bachlauf des Gorello oberhalb der Fälle. Das Sonnenlicht und das dichte am Ufer wachsende Schilf zeigen einen interessanten Licht- und Schattenwechsel.
Aufgenommen an den Cascate del Mulino bei Saturnia in der Toskana.

NIKON CORPORATION, NIKON D300, 18.0-200.0 mm f/3.5-5.6, 65.0 mm, 5, 1/2000, 500