0551 Schmelzwasserbach

Der Gletscherbach des Falljökull beim Austritt aus dem Gletschertor aus der Nähe betrachtet zeigt wie das Wasser aus dem schmalen Spalt des Tors heraussprudelt. Im Hintergrund die steile, stark mit Moränenschutt überzogene Eiswand, die das Ende der Gletscherzunge markiert. Aus einer Wasserrinne tröpfelt das Wasser herab in den Gletscherbach. Das Eis in den Spalten und in den rundlichen Aushöhlungen zeigt sich in blauen Farbtönen. Links und rechts des Baches sieht man angehäuften Moränenschutt in den unterschiedlichsten Gesteinsgrößen.
Ein Gletschertor ist die Austrittsstelle eines subglazialen Gletscherbaches am vorderen Ende einer Gletscherzunge. Das Tor zeigt oft höhlenartige Form und kann eine Größe bis um die 40 Meter erreichen. Durch das Tor fließt das Schmelzwasser des Zehrgebiets über den Gletscherbach ab, wobei der Wasserabfluss ja nach Jahreszeit stark schwanken kann. Neben dieser als „subglazial“ bezeichneten Variante, die dem Massenhaushalt des Gletschers das Wasser über dessen Grund entzieht, gibt es noch die supraglaziale Form der Entwässerung, die über die Oberfläche des Gletschers durch Abschmelzen und Ablaufen des Wassers über Wasserläufe und Rinnen stattfindet.
Ist ein Gletschertor versperrt oder existiert gar nicht, entsteht ein unter dem Eis verborgener Gletschersee, die als Wassertasche bezeichnet wird.

NIKON CORPORATION, NIKON Z 7, 28.0-300.0 mm f/3.5-5.6, 68.0 mm, 9, 1/100, 640