Blick über den Altarbereich

Im Inneren des St. Veits-Domes. Der Dom hat eine überaus reiche Ausstattung. Der Veitsdom ist architektonisch und stilistisch wegweisend für die weitere Entwicklung der Spätgotik. Zahlreiche Maßwerkmotive finden sich hier zum ersten Mal und verbreiteten sich ausgehend von der Bauhütte des Veitsdoms über ganz Europa. Darüber hinaus ist der Chor des Doms einer der ersten Bauten mit dem Parallelrippengewölbe, das in zahlreichen Bauwerken der Spätgotik angewandt wurde. Die Vorhalle vor dem Südquerhausportal besitzt ein besonders kunstvolles Gewölbe mit frei hängenden Rippen. In der Sakristei des Veitsdoms findet sich ein Gewölbe mit hängendem Schlussstein. Als weitere architektonische Besonderheiten sind die Triforiengalerie mit porträthaften Büsten der Baumeister und Auftraggeber sowie die erkerartigen, schräg gestellten Fensterteile im Obergaden des Chors zu erwähnen.

Hier ein Blick über den Altarraum und dem Innenschiff auf die Kanzel und das königliche Mausoleum.
Das Mausoleum der Habsburger mit dem Grabstein aus weißem Marmor ist das Werk des Holländers Alexander Colin (1527-1612), und wurde ursprünglich 1573 in Innsbruck erbaut. Rudolf II. ließ es abbrechen, nach Prag überführen, und in der Kathedrale wieder aufbauen. Es enthält die Überreste der Rudolph-Großeltern Ferdinand I. und Anna Jagellon und seines Vaters Maximilian II. Im Raum unter dem Grab ließ Rudolf auch die Überreste seiner Vorgänger auf dem tschechischen Thron aufbahren, die ursprünglich im alten Königsgrab von Karl (von der Stelle unter dem Altar) untergebracht waren. Die Überreste, die zu dieser Zeit noch nicht identifiziert werden konnten, befinden sich immer noch im ursprünglichen Zweikammergrab.
Unter dem Colin-Mausoleum sind die Särge mit den Überresten der Habsburger Rudolf II., Rudolf I., Amálie Parma, Ladislav Pohrobek und seinem Vormund und Nachfolger Jirí z Kunštátu und Podebrady zu sehen. Der Kaiser und König Karl IV. ist hier aus der Familie von Luxemburg mit seinen vier Ehefrauen (Blanka von Valois, Anna Falcka, Anna Svidnicka, Eliška Pomoranska), seinem letzten Sohn, Jan Zhorelecký - seinem eigenen Bruder Zikmund Lucemburský - und seinen Halbbrüdern, nämlich dem erstgeborenen Sohn von Charles (starb als jährliches Kind) bestattet. Zikmund von Luxemburg ist in Rumänien begraben, Jagiellon Herrscher in Ungarn und andere Habsburger in Wien.

Die St. Vitus-Kanzel ist eine interessante Schnitz- und Tischlerarbeit aus dem Frühbarock. Sie wurde 1618 geschaffen und die calvinistische Ikonenmalerei blieb ohne Dekoration erhalten,bis sie 1631 fertiggestellt wurde.Sie befindet sich an der nördlichen Säule der Galerie. Die Balustrade der Kanzel selbst ist mit gefütterten roten Kissen ausgelegt. Am Geländer der Treppe die zur Kanzel führt, findet man Gemälde mit Abbildungen von Kirchenvätern,Heiligen und Evangelisten: ?eho?e, sv. Augustinus, Vol. Jerome, vol. Ambrosius, ein Engel mit einem Schädel und einer Sanduhr, auf dem das Datum 1631 steht. Die Gemälde der Evangelisten und Heiligen werden z.T. mit Säulen voneinander getrennt.
Das Dach der Kanzel mit einer Baldachin-Erweiterung wird von der Figur des auferstandenen Christus beherrscht. Auf den Volutenflügeln, die aus dem Baldachinvorsprung herausragen, befinden sich Engel mit Instrumenten die den Tod Christi betrauern.




NIKON CORPORATION, NIKON D4, 24.0-70.0 mm f/2.8, 31.0 mm, 3.5, 1/50, 5000