Für das letzte Foto, eine HDR – Kreation aus einer „Pseudo-Belichtungsreihe“, erstelle ich aus dem ursprünglichen RAW-Foto (NEF-Datei, Nikon-eigenes Format) 5 virtuelle Kopien, die ich belichtungstechnisch in 1EV Werten Abstand zueinander bringe. Dies zweimal im negativen und zweimal im positiven Bereich. Dann markiere ich die fünf Kopien und rufe mit einem Mausklick rechts unter „Bearbeiten in“ – „In Photoshop zu HDR Pro zusammenfügen“ in dem aufklappenden Fenster das entsprechende Programm in Photoshop auf. Es lädt die Bilder automatisiert hoch, wobei sich ein kleines Fenster öffnet, wo in der einzelnen Bildabfolge nochmals die EV-Werte für jedes Bild eingegeben werden müssen. Mit „ok“ bildet dann PS eine Vorschau und zeigt im Fenster rechts noch änderbare Einstellungen, die ich aber nach Kontrolle belasse. Mit „In ACR tonen“ (ACR steht für Adobe Camera Raw) setzt PS dann automatisch die fünf einzelnen Bilder zu einem 32 Bit HDR-Bild zusammen. Dabei öffnet sich automatisch der Kamera RAW-Konverter, in dem ich eine Bearbeitung vornehmen kann, was ich aber unterlasse, da ich ja den gleichen Workflow wie gehabt anwenden will. Mit dem Schließen des Kamera-RAW Konverters reduziert sich das Bild automatisch wieder auf 16 Bit. Ich rufe dann wieder über „Bild“ – „Modus“ die Kanalauswahl auf, und stelle 32 Bit ein. Anschließend wähle ich im gleichen Hauptmenü „Bild“ unter dem Unterpunkt „Korrekturen“ – „HDR-Tonung“ die HDR-Bearbeitung aus. Dort stelle ich die gleichen Werte wie bei dem ersten Bild ein.
Sieht man das Resultat, erschrickt man. Die Farben sind wohl vom Farbraum her in einer breiteren Palette vorhanden, allerdings mehr als nur „vorhanden“. Sie entsprechen nicht der Realität und wirken völlig irreal.
Das zeigt, dass eine „eins zu eins“ – Umsetzung zwischen einer Anwendung mit nur einem Bild und einer geklonten Variante aus 5 Bildern nicht funktioniert, sie ist zum Scheitern verurteilt.
Ich habe dann noch versucht, anders nachzuarbeiten und auch in dem vorher angebotenen Abschnitt, in dem Kamera-RAW angeboten wurde, das Bild zu bearbeiten. Die Ergebnisse waren nicht zufriedenstellend. Die Nachbearbeitungseinstellungen des angebotenen Abschnitts, wie oben beschrieben: Farbtemperatur +6 – Farbton +4 – Belichtung +0,25 – Kontrast +30 – Lichter -74 – Tiefen +44 – Weiß +21 – Schwarz – +53 – Struktur +69 – Klarheit +7 – und Dunst +11. In der Gradationskurve: Lichter +10 – Helle Farbtöne +5 – Dunkle Farbtöne -21 – und Tiefen +54. In den HSL-Farbeinstellungen: Bei „Farbton“: Orange +86, Gelb +22, Grün -7 und Lila -42. Bei „Sättigung“ Rot -64, Orange -16, Gelb +81 und Grün +9. Und bei „Luminanz“: Aquamarin +57, Lila +43 und Magenta +28.
Ich stelle die beiden Bilder (links ohne, rechts mit zusätzlicher Bearbeitung) zusammengefügt nebeneinander ein. Keines der Ergebnisse kann überzeugen, lediglich die Grüntöne kommen hier realitätsnah. Auch wenn bei diesen beiden Bildern durch die Werte der eben aufgeführten zusätzlichen Nachbearbeitung das Aussehen unterschiedlich ist: Die unterschiedliche optische Erscheinung trotz gleicher Behandlung und Bearbeitung zwischen einem hochgeladenen Bild in die HDR-Tonung und den 5 geklonten Bildern, die ich im HDR-Programm zusammengefügt habe, ist eklatant. Hier ist noch viel Raum für Experimente.
Im Moment fällt mir hierzu keine weitere Lösung ein. Aber man kann auch mal in eine Sackgasse rennen. Ich werde da jedenfalls am Ball bleiben und nochmals berichten.

Das Originalbild wurde aufgenommen im Silbergrund am Silbergraben am Auslass des Gerastollens, der etwas abseits vom Rundwanderweg der Talsperre Ohra bei Luisenthal zwischen Ohrdruf und Oberhof im Landkreis Gotha am Triefstein liegt.