100 Wehranlage (bearbeitet)

Wegen des Himmels ist bei dieser Aufnahme die Optimierung etwas aufwändiger.

A.: Zunächst aktiviere ich standardmäßig die Profilkorrekturen im RAW-Konverter, den ich über die Adobe Bridge aufgerufen habe. Anschließend richte ich das Bild in der Geometrie über „Upright voll“ aus, was mit einem kleinen Rucker des Bildes nach links vor sich geht. Dann korrigiere ich die Grundeinstellungen wie folgt ein: Den Wert für den Kontrast setze ich auf +25 – Lichter auf -75 – Tiefen auf +50 – Weiß auf -70 – Schwarz auf +25 – Struktur auf +35 – Klarheit auf +15 – und Dunst entfernen auf +10. Über die Gradationskurve stelle ich die Regler folgendermaßen ein: „Lichter“ auf +35, „Helle Farbtöne“ auf +30, „Dunkle Farbtöne“ auf +10 und die Tiefen auf +15.
Die Schärfe reguliere ich auf +80 und die Rauschreduzierung stelle ich auf +25 und die Rauschreduzierung Farbe auf +50 ein. Das Bild ist jetzt fertig für die Übergabe in Photoshop.

B.: Dort bearbeite ich zunächst den blassen Himmel. Immer wenn sich der Himmel durch das Laub so fein wie auf dieser Aufnahme verteilt, wird es schwierig, den Himmel zu maskieren und über eine separate Ebene sauber für eine Bearbeitung vorzubereiten. Ein gutes Mittel ist deshalb den Himmel auszutauschen. Über „Bearbeiten“ – „Himmel austauschen“, kann man sich so viel lästige Retusche-Arbeit sparen. Es gibt aber dabei auch einiges zu beachten. PS bieten in der sich öffnenden Maske eine Palette an Himmel-Vorgaben, die ich verwenden kann. Das ist sicher spektakulär, aber will ich gute, natürliche Ergebnisse erzielen ist es besser, wenn ich einen Himmel verwenden kann, der sich beim Austausch an dem Tag der gemachten Aufnahmen und am Ort dieser Aufnahmen orientiert. Über die Maske bietet PS auch die Möglichkeit, eigene Bilder, also eigene Himmel hochzuladen und zu verwenden. Diese werden dann in den Vorgaben gespeichert, und können wiederverwendet werden. Mit den verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten kann man dann den ausgewechselten Himmel exakt anpassen. Ich werde bei dem nächsten Bild, bei dem ich den Himmel austauschen noch näher darauf eingehen. Auch bei dieser Aufnahme habe ich einen Himmel aus einem eigenen Bild, das ich am selben Tag auf dieser Wanderung gemacht habe, verwendet. Ich schneide nun noch das Bild auf ein Format von 4:5,5, damit der Vordergrund nicht zu langweilig wird, und richte es ein.
Mit dem abschließenden Einstellen der Werte in der Tonwertkorrektur, den Tonwertumfang stelle ich auf 5-250, die Schattentonwertspreizung auf 2, die Lichtertonwertspreizung auf 242 und die Mittelton-Tonwertspreizung auf 0,97. Mit dem Abspeichern als PSD-Datei ist das Bild bereit, um in Lightroom importiert zu werden.

C. Nach dem Import in Lightroom wähle ich jetzt das Preset „Farbe leuchtend“ aus. Die Werte stelle ich dabei für die Lichter auf -30 – die Tiefen auf +50. Der Wert für Weiß justiere ich auf +33, und für Schwarz auf -4. Mit der Pipette stelle ich den Weißabgleich noch feinjustiert für die Temperatur auf -1 und für die Tonung auf 0.
Das Rauschverhalten arbeite ich noch mit einem Wert von +20 nach, weshalb ich die Lichter weiter auf -90, Weiß auf +40 und die Schärfe um +15 erhöhen muss. Mit dem Export der PSD-Dateien in ein JPEG-Format ist das Bild fertig. Auch diesmal hat das Ergebnis einen Touch von HDR mit abbekommen.

Welches Bild ist besser: das unbearbeitete, oder das bearbeitete?

Das Bild wurde aufgenommen im Silbergrund am Silbergraben am Triefstein nahe des Gerastollens auf dem Rundwanderweg der Talsperre Ohra bei Luisenthal zwischen Ohrdruf und Oberhof im Landkreis Gotha.

NIKON CORPORATION, NIKON Z 7, NIKKOR Z 14-30mm f/4 S, 16.5 mm, 20, 0.4, 250