076 Blick zum Gerastollen (bearbeitet)

Folgendes habe ich bei diesem Bild geändert:

A.: In Kamera RAW aktiviere ich wieder die Profilkorrekturen und in der Geometrie klicke ich die „Upright Vertikal“ – Ausrichtung an, wodurch die Brücke etwas ausgerichtet wird. Ich schneide das Bild auf ein Format von 16:9,5.
Die Werte für den Kontrast setze ich auf +15 – Lichter auf -20 – Tiefen auf +90 – Weiß auf +10 – Schwarz auf +95 – Struktur auf +25 – Klarheit auf +20 – Dunst entfernen auf +10. Den Wert der Schärfe stelle ich auf +75 ein. Die Bedienerführung im Kamera Raw Konverter ist so aufgebaut, dass wenn man die Reihenfolge von oben nach unten abarbeitet, in der Regel nichts verkehrt macht. Ich habe mir jedoch zu eigen gemacht, in den meisten Fällen die Belichtung erst zum Schluss der Grundeinstellungen einzustellen. Oft ist es gar nicht notwendig. Man muss hierzu wissen, macht man diese Arbeiten öfter, wie die einzelnen Regler sich auswirken. Viele sind in Wechselwirkung miteinander. So bewirkt eine Kontrastanhebung ein Abdunkeln des Bildes und umgekehrt. Ein Anheben von Struktur und Klarheit hellen das Bild auf, eine Dunstentfernung (Regler in den +-Bereich) bewirkt ebenfalls ein Abdunkeln des Bildes. Über Lichter und Tiefen kann ich viel an Zeichnung herausholen, ohne die Belichtung zu ändern. Und den Regler für Schwarz oder Weiß nutze ich auch überwiegend erst am Schluss, weil ich darüber das Histogramm einregele, und damit verhindere, dass Tonwerte am linken Rand des Histogramms abgeschnitten werden und das Bild in den dunklen Bereichen nicht „absäuft“ (Regler ‚Schwarz‘ nach rechts) oder umgekehrt, wenn die dunklen Werte Bild zu flau erscheinen, den Rand der Tonwerte über den Schwarzwertregler weiter nach links schiebe und das Bild kräftiger wird. Hier ist eine einhundertprozentige Rettung der Tonwerte über den Schwarzregler nicht möglich, das Histogramm zeigt trotzdem ein paar angeschnittene Werte an. Im Schwarzwertbereich ist das aber nicht ganz so schlimm und ist manchmal sogar ein gewollter Effekt. Das Gleiche gilt umgekehrt für den Regler des Weißwerts auf der rechten Seite des Histogramms, wo ich die Weißanteile im Bild erhöhe (Regler nach rechts) oder verringere (Regler nach links). Erst danach, wenn es noch sinnvoll ist, verändere ich die Belichtung.
Hier habe ich die Belichtung noch auf -0,25 gesetzt.
In der Gradationskurve regele ich die Werte folgendermaßen ein: „Lichter“ auf -15, „Helle Farbtöne“ auf +15, „Dunkle Farbtöne“ auf +5und die Tiefen auf +10.
Die Schärfe reguliere ich auf +75. Eine Rauschreduzierung ist nicht notwendig.

B.: In PS ändere ich bei diesem Bild auch wieder nur die Tonwerte: Den Tonwertumfang auf 5-250, die Schattentonwertspreizung belasse ich auf 0, die Lichtertonwertspreizung auf 220 und die Mittelton-Tonwertspreizung auf 0,94.

C.: In Lightroom wähle ich unter „Entwickeln“ wieder das Preset „Farbe natürlich“ aus und stelle die Werte wie folgt ein: Kontrast auf +10 – die Lichter auf -40 – die Tiefen auf +15. Der Wert für Weiß justiere ich auf -10, und für Schwarz auf 0. Mit der Pipette stelle ich den Weißabgleich noch feinjustiert für die Temperatur auf -1 und für die Tonung auf -2. Da mir das Bild im Vergleich inzwischen zu hell erscheint, habe ich die Lichter auf -40 reduziert und setze bei der Belichtung den Wert noch auf -0,19.

Insgesamt sieht man zwischen den beiden Bildern fast keinen Unterschied. Nur wenn man genau hinschaut, sieht man an manchen Stellen, wie an den Baumstämmen, dass die Konturen und die Zeichnung besser herauskommt. Auch das Grün wirkt nicht mehr ganz so hart.

Welches Bild ist besser: das unbearbeitete, oder das bearbeitete?

Das Bild wurde aufgenommen im Silbergrund nahe dem Gerastollen auf dem Rundwanderweg der Talsperre Ohra bei Luisenthal zwischen Ohrdruf und Oberhof im Landkreis Gotha.

NIKON CORPORATION, NIKON Z 7, 70.0-200.0 mm f/2.8, 70.0 mm, 10, 0.8, 64