024 Dämmerungsphasen (bearbeitet)

Zur finalen Bearbeitung ist diesmal die farbliche Gestaltung gefragt. Nach Einladen in Camera RAW aktiviere ich die Profilkorrekturen, wobei das Programm automatisch das Objektivprofil heraussucht. Dann die Farbtemperatur des Weißabgleichs auf 3750 (etwas wärmer) – Kontrast auf 10 – Lichter auf -40 – Tiefen auf +85– Weiß auf +15 – Schwarz auf +20 – Struktur auf +25 – Klarheit +10 – Dunst entfernen auf +25 – Schärfen auf +65 – Rauschreduzierung auf +35 – Rauschreduzierung Farbe auf +70. Dann im Farbmischer (HSL) unter Farbton Orange auf +30 (verschieben nach Gelb) – Aquamarin auf -40 (verschieben nach Grün) – Blau auf +20 (verschieben nach Lila/Margenta). Unter Farbmischer (HSL) Sättigung die Rottöne auf +35 – die Orangetöne auf +50 – die Blautöne auf -30 und die Magentatöne auf +30. Dann noch im Farbmischer (HSL) Luminanz Rot auf -25 und für Magenta auf -25 (die Luminanz-Regler ins Minus verschoben verdichten/verdunkeln die ausgewählte Farbe).
Und jetzt bin ich selbst gespannt: Mit dem Update der Lightroom-Version auf die Version 12.0 und der Camera RAW Version 15.0, beide habe ich gerade aktualisiert, sollen Verbesserungen für die Auswahl von Masken für Personen, Objekten und Hintergrund für selektives Bearbeiten und für inhaltsbasiertes Entfernen greifen. Ich bin neugierig, ob dies genauso gut funktioniert wie in Photoshop. Zunächst probiere ich die Maskierfunktion des Himmels aus, was ohne Probleme geht. Ich bearbeite den ausgewählten Bildbereich: Die Stärke stelle ich auf 140 – Kontrast auf +10 – Lichter auf -15 – Tiefen auf +20 – Weiß auf +20 – Farbtemperatur auf -15 (etwas kühler) Sättigung auf +20 Struktur auf +70 – Klarheit auf -25 – Bildschärfe auf +100 – Rauschreduzierung auf +80 – und Rand entfernen auf +100 ein. Es geht alles glatt, ich bin zufrieden.
Beachten muss man dabei allerdings, dass man u.U. mehrmals hin und her wechseln muss, um beide Bildteile optisch aufeinander abzustimmen, dass der Himmel in der maskierten Auswahl wie bei einer Ebene in Photoshop bearbeitet wird, und ich immer darauf achten muss, dass im Gesamtbild der Zusammenhang gewahrt ist, da im Gesamtbild alles, also auch nochmals der Himmel bei weiterer Bearbeitung mit bearbeitet wird. Wenn man für sich bei der Bearbeitung einen Weg gefunden hat, geht es, so denke ich, schneller und einfach als in Photoshop über die Ebenentechnik, denn dort muss ich auf manchmal hin- und herspringen und benötige durch die Ebenen mehr Zeit und (das habe ich noch nicht gecheckt) wohl auch mehr Speicherplatz. Fakt ist, dass man so, bis auf ein paar spezielle Funktionen, manchmal auf Photoshop verzichten könnte.

B.: Photoshop habe ich trotzdem aufgerufen, da ich mein Bild im PSD-Format vorliegen haben möchte, und ich auch unter „Bild“ – „Modus“ das Bild in eine 16 bit/Kanal – Variante umwandeln will. Die 16 Bit-Variante hat den Vorteil, dass sie eine größere Farbtiefe aufweist, die durch die größere Farbdifferenzierung die Klötzchen- und Treppchenmuster im Bild reduziert. Auch für meinen verwendeten Farbraum, ich verwende in Photoshop, in Lightroom und auch in anderen Anwendungen ProPhoto RGB, ist dies sinnvoll. Aber Achtung! Dies ist nur vorteilhaft, wenn ich im RAW-Format arbeite, wo ich auch mehr Bildinformationen habe. Bei JPEG habe ich nur die Möglichkeit einer 8bit – Variante, weshalb dort auch ein AdobeRGB-Farbraum ausreichend ist. Den Unterschied von 8 zu 16bit kann man öfters an „Löchern“ im Histogramm feststellen. Für Interessierte ein interessanter Link zu dieser Thematik: https://akvis.com/de/articles/8bit-16bit/index.php

C.: In Lightroom selbst ändere ich unter „Entwickeln“ lediglich über die Pipette die Temperatur des Weißabgleichs auf +22. Das bringt wieder eine wärmere Farbgebung, was besser zu dem rötlichen Himmel passt. Wer genau hinschaut, bemerkt sogar bei längerer Ansicht, die Strukturen der Bäume in dem im Dunst liegenden Waldstück. Schaut man nun das Histogramm an, bemerkt man, dass rechts die Tonwerte eigentlich noch im Weißbereich reduziert gehören. Das kleine aktivierte Kästchen rechts oben zeigt an, dass die Wolken „ausgefressen“ also überbelichtet sind. Da aber das Ändern des Reglers für Weiß in diesem Fall kein nennenswertes Ergebnis mehr bringt, belasse ich den Wert.

Welches Bild ist besser: das unbearbeitete, oder das bearbeitete?

Das Bild wurde aufgenommen von der Dammkrone der Talsperre Ohra bei Luisenthal zwischen Ohrdruf und Oberhof im Landkreis Gotha zum Sonnenaufgang.

NIKON CORPORATION, NIKON Z 7, 28.0-300.0 mm f/3.5-5.6, 300.0 mm, 10, 0.4, 64