014 Wasserentnahmeturm (bearbeitet)

Die Bearbeitung des Bildes beginnt wieder mit dem Öffnen des Bildes aus der Adobe Bridge in der Camera-Raw Maske. Zunächst aktiviere ich dort wieder die Profilkorrekturen. Dadurch werden eventuelle Verzerrungen und ungewollte Vignettierung verbessert und entfernt, da sich damit die Bearbeitungsmatrix automatisch auf die Abstimmungen des verwendeten Objektivs anpasst. Nun richte ich den Turm, der etwas nach rechts kippt, aus. Unter „Geometrie“ wähle ich dazu Upright voll aus, damit wird eine vertikale, horizontale und auch automatische Ausrichtung
erreicht. Durch das Ausrichten bilden sich an den Rändern oft weiße Flächen, abhängig von der Stärke der notwendigen Ausrichtung. Mit dem anschließenden Skalieren kann man diese zwar eliminieren, allerdings verschieben sich die Motive oftmals dabei unerwünscht aus dem Bildbereich hinaus. Dem kann man entgegensteuern, indem man über Versatz X oder Versatz Y das Bild nach rechts oder links und nach oben oder unten verschiebt. Meist rettet man dadurch ansonsten verschwindende Motivteile, wo dann berechtigterweise die Kritik kommt, dass da etwas fehlt. Manchmal muss man dabei auch das Bild so weit verschieben, dass an den Rändern die weißen Stellen wieder auftauchen, diese muss man jetzt mit dem Bereichsreparaturpinsel oder dem Kopierstempel ausbessern. Vorbeugend hilft da nur vorab ein gutes Ausrichten der Kamera mit der Wasserwaage (wenn eingebaut) oder bei Architekturaufnahmen mit stark stürzenden Linien ein spezielles Weitwinkel-Objektiv, ein Tilt-Shift Objektiv. Bei dieser Bearbeitung habe ich den VersatzY (vertikale Verschiebung) auf -5,4 gestellt.
Dann in Folge: Farbton auf +15 (verschieben Richtung Grün) – Belichtung auf +0,2 (gesamt etwas heller) – Kontrast auf +15 – Lichter auf +70 (Bereiche aufhellen) – Tiefen auf +80 (dunkle Stellen aufhellen) – Weiß auf +10 – Schwarz auf +10 – Struktur auf +15 – Klarheit auf +10 – Schärfe auf +65 – Rauschreduzierung auf +15 – Rauschreduzierung Farbe auf +40 und schließlich den Farbmischer (HSL) mit Farbton Rot auf +20 (verschiebt Rot Richtung Gelb/Orange). Mit Hilfe von „Maskieren“, hier Pinsel, Größe 4 – Weiche Kante +100– Fluss +100 – Dichte 30 – Stärke 121 – Belichtung +20 – Kontrast -10 – Tiefen +25 – Weiß +10 – Farbtemperatur -5 – Struktur +100 – Dunst -5 – Rauschreduzierung +100 und Rand entfernen +100 erreiche ich eine dezente, noch natürlich aussehende Verstärkung der Dunstschwaden auf dem Wasser. Zuletzt stempele ich noch fünf aufgetauchte Sensorflecken weg.

B.: In Adobe Photoshop mit Aufrufen der Tonwertkorrektur den Tonwertumfang auf 5-250 – Schatten auf 3 – Lichter auf 250 – und die Mitteltöne auf 0,90.

C.: Dann importiere ich die PSD-Datei in Lightroom Classic, gehe auf „Entwickeln“ und wähle das Preset „Farbe“ natürlich. Die dadurch erscheinenden Werte korrigiere ich noch nach persönlichem optischem Geschmack folgendermaßen: Kontrast auf +10 – Lichter auf -10 – Tiefen auf +15 – Weiß auf -10 – Schwarz auf -3 – Weißabgleich per Pipette Temperatur auf +2 und Tonung auf +1. Am Schluss ändere ich im Farbmischer (HSL) unter Farbton die Rottöne wieder auf +40, da mir der Rotanteil noch etwas zu kräftig erscheint.

Welches Bild ist besser: das unbearbeitete, oder das bearbeitete?

Das Bild wurde aufgenommen auf der Dammkrone der Talsperre Ohra bei Luisenthal zwischen Ohrdruf und Oberhof im Landkreis Gotha zum Sonnenaufgang.

NIKON CORPORATION, NIKON Z 7, 28.0-300.0 mm f/3.5-5.6, 170.0 mm, 10, 1, 64