095 Stimulierend

Woher kommt der Name „Vogelschießen“ ?
Wie schon angeschnitten, ist der Coburger Schützenverein 1354 e.V. für Planung und Durchführung des Vogelschießens verantwortlich. Wie im Namen verankert, geht die Existenz des Vereins bis in das 14. Jahrhundert zurück. Entwickelt hat sich der Verein aus ursprünglichen mittelalterlichen städtische Truppen, die für die Verteidigung Coburgs verantwortlich waren. Aus den sich dabei bildenden Bruderschaften erwuchs nach und nach ein Schützenwesen, das sich als Verein etablierte.
Seit etwa dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts wurden in deutschen Orten regelmäßige Schießwettbewerbe, in den größeren Städten schon früher ab etwa Mitte des 15. Jahrhunderts abgehalten. Daraus entwickelte sich Mitte bis Ende des 16. Jahrhunderts in Coburg das Coburger Vogelschießen mit Volksfestcharakter. 1599 erließ Herzog Johann Casimir eine eigene Schützenordnung aus 26 Punkten. Sinn, Zweck und Anreiz lag in den Privilegien, die der Gewinner, das war die Person, die den Vogel abschoss, genoss. So war der glückliche Gewinner ein Jahr lang weitestgehend von allen Abgaben, öffentlichen Verpflichtungen und Steuern befreit. Diese „Schützenfreiheit“ wurde aber aufgrund erheblichen Missbrauchs bereits 1623 wieder aufgehoben. In den Anfängen wurden noch echte Vögel nach Brauch keltischer und frühgermanischer Gilden zum Abschießen verwendet. Bald jedoch wurde der lebende Vogel durch symbolische leblose Gegenstände, die von Kunsthandwerkern meist aus Holz hergestellt wurden, ersetzt. Inzwischen hat sich mehr oder weniger das Scheibenschießen durchgesetzt. Mit wachsender Beliebtheit wuchsen auch die Ansprüche an die Schützenhäuser, die an verschiedenen Standorten gebaut wurden.
Aus diesen Zeiten stammt wohl auch der Sinnspruch „Du hast den Vogel abgeschossen“………

NIKON CORPORATION, NIKON D4, 28.0-300.0 mm f/3.5-5.6, 68.0 mm, 4.8, 1/1000, 12800