016 ZOB und ÖPNV

Auf dieser Aufnahme nochmals der Blick auf den Innenstadtbereich, in der die Mohrenstraße in die Lossaustraße mündet. Die Mohrenstraße ist eine zentrale Zufahrtsstraße in das Stadtzentrum.
Im Vordergrund sieht man parallel zu der sich horizontal durch das Bild ziehenden Lossaustraße mit dem im August 2009 fertiggestellten Zentralen Omnibusbahnhof, abgekürzt „ZOB“. Am linken Bildrand knapp unter Bildmitte sieht man das Parkhaus der HUK-Coburg, in der die Mitarbeiter der Hauptverwaltung am Bahnhofsplatz während der Arbeit parken können. Wenn an den Wochenenden größere Events (Sambafest etc.) in der Innenstadt stattfinden, stellt der Konzern das Parkhaus oft kostenfrei zur Verfügung.
Im Vordergrund sieht man von rechts nach links an der Lossaustraße stehend:
Eine zweigeschossige Villa im Renaissance-Stil, erbaut 1896 von Baumeister Otto Leheis für den Puppenfabrikanten Hans Leh. Sie hat eine hübsche zweigeschossige geschlossene Holzveranda mit alten Verglasungen. (Lossaustraße 3a). Hinter der Villa sieht man den Komplex der staatlichen Berufsschule II. Links schließt sich der Renaissance-Villa eine spätklassizistische zweigeschossige Villa
auf dem Anwesen Lossaustraße 4, die etwa 1870 gebaut wurde. Es folgt das Eckhaus Nr. 4a Mohrenstraße/Lossaustraße, ein zweigeschossiges villenartiges neubarockes Mehrfamilienwohnhaus. Es wurde von Johannes Köhler, einem Lehrer an der Baugewerkschule geplant. Auf der anderen Straßenseite steht auf dem Grundstück, das zur Mohrenstraße zählt, ein von Maurermeister Bernhardt Brockhardt im Auftrag des Justizrats Heinrich Emil Deyßing erbaute neuklassizistisches Wohnhaus (Mohrenstraße 1) mit Zeltdach aus dem Jahr 1871. Zwischen den beiden Eckhäusern sieht man die hell erleuchtete Mohrenstraße. Sie teilt sich in die Untere Mohrenstraße, die hier abgebildet ist und im Hintergrund in einer Rechtskurve direkt in den Stadtkern führt, und ab der Kreuzung am Kaufhof in die Obere Mohrenstraße auf. Diese Aufteilung „oben und unten“ wird jedoch nur intern von den Coburgern benutzt. Über allem wacht die beleuchtete Veste Coburg.

Durch die verstärkte Verkehrsberuhigung der Innenstadt musste man die gesamte Planung des ÖPNV neu gestalten. Der geschaffene ZOB spielt dabei eine wichtige Rolle:
Als zentraler Platz war der Coburger Marktplatz bis zum 5. Mai 1982 verkehrstechnisch frei befahrbar. An diesem Tag wurden er und die Spitalgasse zur ersten Fußgängerzone Coburgs erklärt. Bis Mitte der Neunziger Jahre war der Platz an allen vier Seiten noch mit Bushaltestellen belegt, von denen man in fast alle damals bestehenden Stadtbusverbindungen umsteigen konnte, um die einzelnen Stadtteile zu erreichen. Von Mitte der Neunziger Jahre an bis zum Jahr 2004, der Marktplatz wurde da neugestaltet, gab es am Markt nur noch an der Seite der Hofapotheke Haltestellen. Etwa die Hälfte der Busse pausierten auf dem nahegelegenen Theaterplatz. Dies war notwendig, um die ausgeschriebenen Fahrzeiten einhalten und ggf. korrigieren zu können. Diese Busse fuhren zwar dann auch über den Markt, es gab aber keinen Halt. Seit Bau des ZOB, bzw. schon seit Dezember 2007 hat der Theaterplatz die wichtige Funktion der zentralen Umsteigestelle vom Marktplatz voll übernommen. Der Marktplatz ist inzwischen bis auf eine Handvoll Taxistände zu normalen Zeiten verkehrsfrei.
Die Rendevoushaltestelle am Theaterplatz ist für 12 Busse ausgelegt und wird nur von den Stadtbuslinien der SÜC (Städtische Werke Überlandwerke Coburg GmbH), die über die Gesellschaft SÜC-Bus und Aquaria GmbH für den Personennahverkehr in der Stadt verantwortlich zeichnen, angefahren. Der ZOB in Bahnhofsnähe wird als optimaler Verknüpfungspunkt zwischen den drei Nahverkehrsarten Bahn, Stadtbus und Regionalbus (ÖPNV) und als zweiter Knotenpunkt und Umsteigestelle genutzt. Er hat 12 Halteplätze und drei Warteplätze.
Seit 1939 fahren in der Stadt Busse. Heute bedienen 9 feste Buslinien und eine Ruftaxilinie die Kernstadt sowie die einzelnen Stadtteile und auch nah liegende Gemeinden auf einem 102 Kilometer langen Netz mit 42 niederflurigen Bussen, von denen 15 mit Erdgas angetrieben werden. Im Schulverkehr nutzt die Stadt 20 Zusatzbusse, die im Fuhrpark eingerechnet sind. Im Tagesnetz fahren die Busse im 30-Minuten-Takt und sind so getaktet, dass die wichtigsten Haltestellen in der Innenstadt alle 15 Minuten bedient werden. Die Fahrgast-Anzahl jährlich schwankt zwischen 4,4 und 4,8 Millionen Personen. Die Busse haben eine Kapazität zwischen 81 und 103 Personen. Der Preis für eine Einzelfahrkarte ist in drei Zonen unterteilt (1,90-2,20-2,90 Euro — Stand 2023).

Das Bild wurde am 16.12.2013 vom Adamiberg aus aufgenommen.

NIKON CORPORATION, NIKON D4, 28.0-300.0 mm f/3.5-5.6, 48.0 mm, 5.6, 6, 100