006 MHKW

Hier der Blick mit einer 600mm Brennweite (APS-C Format Cropfaktor 1,5) und mit Telekonverter verdoppelt auf die markanten Schlote des Müllheizkraftwerks (MHKW) von Coburg. Sie haben eine Höhe von 80 Metern. Das Werk steht im Gewerbegebiet Coburg Nord im Stadtteil Neuses am Rand zum angrenzenden Gewerbegebiet Bertelsdorf, in dem das Unternehmen Kaeser Kompressoren seinen Sitz hat. Bekannte Unternehmen im Gewerbegebiet Neuses-Nord sind die Druck- und Verlagsanstalt Neue Presse, eine der beiden Tageszeitungen von Coburg und die BayWa AG mit ihrem Baustoffhandel.
Das MHKW wurde in den Jahren 1986-1988 für 130 Millionen Euro erbaut. Es ist Zentrum der Abfallentsorgung für die Landkreise Coburg, Kronach und Lichtenfels und für die Stadt Coburg selbst. 55 Mitarbeiter verbrennen hier jährlich ca. 135000 Tonnen Material, hauptsächlich bestehend aus Haus- und Sperrmüll, Abfällen aus Gewerbe und Industrie die verbrannt werden dürfen, sowie entwässerten Klärschlamm. Dabei werden jährlich 40 Millionen kWh an Strom und 90000 Megawattstunden (MWh) an Wärme, die in das Fernwärmenetz der Stadt Coburg eingespeist werden, erzeugt. Das moderne MHKW ersetzt damit das veraltete Kohlekraftwerk der Stadt Coburg.
Eine strenge Überprüfung und Aufzeichnung der Emissionswerte garantieren dauerhaft die derzeit umweltfreundlichste Entsorgung des Restmülls von etwa 263000 Bürgern der Region. Die aus den beiden Schloten austretende Dampfmenge aus dem Müll wird laut dem Betreiber, dem Zweckverband für Abfallwirtschaft in Nordwest-Oberfranken, kurz ZAW genannt, mit 2 x25 t pro Stunde beziffert. In der hochwertigen Filteranlage bleiben jährlich etwa 5000 t Filterstaub zurück. Die nach der Verbrennung übrigbleibende Schlacke wird mit etwa 30000 t pro Jahr angegeben. Bei Blumenrod im Landkreis Coburg existiert eine Deponie für nicht brennbare Abfälle und für geringe Mengen der nicht mehr verwertbarer Reste aus der Verbrennungsschlacke.
Ich habe selbst auch schon die gewerblichen Dienste der Verbrennungsanlage genutzt. In meinen früheren Leben hatte ich als Einzelhändler einen größeren Laden mit 700 m² Verkaufsfläche und mit 15 Angestellten. Da hier für Buchhaltung und relevante schriftliche Daten eine Aufbewahrungspflicht von 5-10 Jahren besteht, habe ich ein paar Jahre nach Auflösung meines Unternehmens zwei, drei volle Kombi-Kofferraumladungen alter Unterlagen dort verbrennen lassen. Man fährt ganz einfach mit dem Wagen auf eine Waage, lädt nach dem Wiegevorgang die Aktenordner komplett über eine tief nach unten führende Rampe in der Anlieferungshalle ab, und lässt bei Ausfahren den Wagen dann erneut wiegen. Das Differenzgewicht ist dann, und dies zu einem erschwinglichen Preis, zu bezahlen.
Aufgenommen von einem Feldweg bei dem Dorf Moggenbrunn an den Ausläufern der Langen Berge nahe der Autobahn A73 im Dezember 2013.

NIKON CORPORATION, NIKON D4, 70.0-200.0 mm f/2.8, 400.0 mm, 11, 4, 500