Koblenz Deusches Eck.4

Standort [Bearbeiten]
Die Gründe für die Entscheidung Wilhelms II., das Denkmal am Deutschen Eck zu errichten, lagen zum einem bei dem persönlichen Bezug Kaiser Wilhelms I. zu der Stadt Koblenz, in der er während seiner Zeit vor seiner Krönung zum preußischen König als Militärgouverneur am Rhein von 1849 bis 1857 gelebt und gewirkt hatte. Weiterhin sah Wilhelm II. die Verbindung der Stadt mit dem Hause Hohenzollern als ausschlaggebend an[5], da einer der Hochmeister des am Deutschen Eck ansässigen Deutschen Ordens als erster Hohenzoller Herzog von Preußen geworden war.[6] Ein ebenso wichtiger Punkt lag in der Bedeutung der Kastorkirche, wo um 842 der Vertrag von Verdun vorbereitet worden sein soll. [7]

Das Denkmal markierte gemeinsam mit der gegenüberliegenden, von Preußen wieder errichteten Festung Ehrenbreitstein, eine Art ‘Wacht am Rhein’ gegen Frankreich. Nachdem sich 1806 das Heilige Römische Reich Deutscher Nation auf Betreiben Napoleons aufgelöst hatte (siehe Reichsdeputationshauptschluss), gingen die linksrheinischen Gebiete zunächst an Frankreich und in Folge des Wiener Kongress 1814/15 an Preußen und somit an das spätere Deutsche Reich über. Mit dem Fluss war nun der Sieg über Napoleon verbunden, der Rhein wurde als nationales, ‘deutsches’ Gut verstanden und am Deutschen Eck nicht nur durch die Festung Ehrenbreitstein militärisch, sondern in Kunst und Literatur auch symbolisch gefestigt; es entstand eine Art ‘patriotische Rheinromantik’.[8]