Noch ein Blick über den Kratersee und auf den gewaltigen, bis 600 Meter hohen Kraterwall. Durch diesen Wall ist der Ngorongoro-Krater für viele Tiere ein gut abgeschirmtes Reservat, und die Gegend ist mit rund 2.000 Meter Höhe (Kraterboden) auch klimatisch recht günstig. Viele Tiere, die in der Serengeti Hunderte Kilometer auf der Suche nach Wasser und Nahrung wandern, haben hier eine dauerhafte Heimat.
Obwohl der Kraterwall die Wanderung der Tiere nicht wirklich verhindert, schränkt er sie doch stark ein. Insbesondere für die Raubtiere ist er Segen und Fluch zugleich. Das abgeschirmte Gebiet mit seiner enorm hohen Tierpopulation bietet reichlich und bequeme Beute. Aber der genetische Austausch innerhalb des Kraters ist doch recht eingeschränkt und insbesondere die Löwen leiden unter einer Verarmung der genetischen Vielfalt und daher machen sich Erbkrankheiten breit.
Im Krater leben auch dauerhaft einige der größten Elefantenbullen Afrikas. Die Elefantenkühe dagegen kommen selten in den Krater, sondern halten sich mit den Jungtieren eher in den bewaldeten Regionen auf dem Kraterwall auf. wo es mehr Sicherheit für die Jungtiere gibt.