Maria vom Siege

Maria vom Siege – Der zweithöchste Sakralkuppelbau Wiens

Die Fünfhauser Pfarrkirche Maria vom Siege zählt zu den imposantesten Kirchenbauten Wiens und ist ein Hauptwerk des Stadt- und Dombaumeisters Friedrich Schmidt, nach dessen Plänen auch das Wiener Rathaus erbaut wurde.

Die Entstehung der Kirche

Die Siedlung der „Fünf Häuser“, die sich einst im Raum der der heutigen Clementinengasse befand, wurde im ausgehenden 19.Jahrhundert eine aufstrebende Vorstadt. Diese gehörte zum Pfarrgebiet von Reindorf, benötigte aber wegen der rapid steigenden Einwohnerzahl dringend eine eigene Kirche.
Auf Initiative Kaiser Ferdinands I. wurde 1846/47 der Bau einer Kirche beschlossen und ein geeigneter Baugrund gekauft. In den folgenden Jahren zögerte sich das Vorhaben immer wieder hinaus. Unterrichtsminister Graf Thun-Hohenstein trat nun an Friedrich Schmidt heran, der sich als Professor an der Mailänder Kunstakademie schon einen Namen gemacht hatte und am Beginn einer glänzenden Karriere stand. Dieser sandte 1858 seinen ersten Entwurf – eine dreischiffige Hallenkirche mit Westturm.
Durch die Planung der Gürtelstraße (1860), die den Baugrund für die Kirche durchschnitt, konnte das von Schmidt entworfene Langhauskonzept nicht verwirklicht werden.
1864 unternahm der Wiener Erzbischof Kardinal Dr. Joseph Othmar Rauscher einen neuerlichen Versuch, den geplanten Kirchenbau endlich zu verwirklichen. Der damals neu ernannte österreichische Ministerpräsident Graf Richard Belcredi zeigte für die Pläne des Kardinals großes Verständnis. Nach einem Grundstückstausch durch die in Fünfhaus ansässigen Webereifabrikanten Anton und Jakob Lang wurde der Bau am heutigen Standort der Kirche 1868 begonnen. Architekt Schmidt stellte seine künstlerische Originalität unter Beweis und entwarf, den neuen Platzverhältnissen entsprechend, ein völlig neues Grundkonzept: Er schuf einen 8-eckigen Zentralraum mit Umgang (Ambitus) unter Beibehaltung einer Längsachse; der monumentale Backsteinbau im neugotischen Stil wird von einer 24-teiligen Schirmkuppel und einem hohen, aber graziösen Dachreiter gekrönt. Die Gesamthöhe der Kirche beträgt 68 m. Nach siebenjähriger Bauzeit wurde die neue Fünfhauser Pfarrkirche am 17.Oktober 1875 von Kardinal Rauscher als Muttergotteskirche „Maria vom Siege“ eingeweiht – nur wenige Wochen vor seinem Tod.

6 HFAufnahmen zu einem HDR Bild zusammengefügt.Canon EOS 5D MkII, Sigma 12-24 mm, 12mm

http://mariavomsiege.at

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