DOM ST. KILIAN, WÜRZBURG

Beschreibung

Blick aus dem Heißluftballon um 7 Uhr morgens. Da scheint die Welt noch in Ordnung. Denn wer kann schon hinter die Fassade schauen?



Ja, hinter die Fassade schauen, das möchten wir gerne. Im wörtlichen wie im übertragenen Sinne.
Vielleicht sollten wir das auch, gerade in der katholischen Kirche. Was geht da eigentlich vor,
hinter den gemauerten Steinen in den Köpfen der Menschen, der Amtsträger und der "Laien"?
Vordergründig erstrahlt da alles im strahlenden Licht. Doch wie heißt es in einem Sprichwort:
Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten! Wer es immer noch nicht glauben will, der muss nur seine
Augen aufmachen und genauer hinschauen. Es ist ja nicht zu übersehen. Denn das Dunkel beginnt
gleich hinter der Fassade. Man hat spontan den Eindruck, dass es dort nur selten hell werden könnte.

Häuser haben Türen und Fenster. Die Türen verschaffen uns den Zugang und manchmal
auch den Abgang. Die Fenster sorgen für die richtige Beleuchtung. Wir könnten sie allerdings hin
und wieder auch für einen anderen Zweck gebrauchen: Zum Durchlüften! Ja, genau so ist es:
In unseren Kirchen ist die Luft dünn geworden, der Mief hat sich überall ausgebreitet.
Das ist an sich keine neue Erkenntnis, denn das beklagen wir schon sehr lange.
Warum musste erst ein Erdbeben das Haus erschüttern, um die Bewohner wachzurütteln?
Zwei Dinge sind jetzt angesagt: Licht ins Dunkel und ganz schnell die Fenster aufreißen!
Ein richtiges Pfingsterlebnis muss her. Viel Zeit haben wir nämlich nicht mehr!
In Deutschland nicht und woanders auch nicht. Alles hat seine Grenzen.




ROBERT BAUER