Emily °°|°°

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Die Geschichte hinter der berühmtesten Kühlerfigur der Welt
Von Kerstin Heidland

Es ist wirklich eine romantische Idee, sich die Skulptur seiner Liebsten in Silber gegossen vorne auf’s Auto zu montieren. Das dachte sich wohl auch John Walter Edward Douglas-Scott-Montagu, second Lord Montagu of Beaulieu. Und wenn man einen Rolls Royce besitzt, dann sieht das Ganze natürlich noch dreimal besser aus.

Der schwerreiche Autonarr und Verleger war unsterblich in die Schauspielerin Eleanor Velasco Thornton verliebt, die er kurzerhand zu seiner Privatsekretärin machte, um offiziell Zeit mit ihr verbringen zu können. Denn Montagu war erstens verheiratet, und Thornton zweitens von so niederer Herkunft, dass eine Heirat sowieso ausgeschlossen war. Dennoch wollten die beiden ihr Leben zusammen verbringen, was auf diese Art und Weise auch wunderbar funktioniert hat.

Jedenfalls war es zu Beginn des 20. Jahrhunderts Mode, allerhand lustig, frivole und auch geschmacklose Artefakte vorne auf den Kühlerdeckel zu schrauben. (Vom Kochlöffel bis hin zum männlichen Geschlechtsteil konnten die Briten damals nahezu alles bewundern).

Montagu nun wollte einen etwas künstlerischeren Ansatz und beauftragte den Künstler Charles Robert Sykes seine Liebste zu modellieren. Der fand die Idee auch toll, und so entstand die erste „Emily“. Das Kunstwerk trug den Namen „The Whisper“. In fliegender Pose und mit wallendem Gewand flog Eleanor nun vorne auf dem Rolls ihres Geliebten mit. Kritiker bezeichneten die Figur später spöttisch als „Ellie in her Nightie“.

Montagus kreativ künstlerischer Ansatz begeisterte vor allem die reiche Avantgarde und so entstand die Idee einer einheitlichen Kühlerfigur als eine Art Markenzeichen. Als einflussreicher Autonarr vermittelte der Aristokrat Sykes an Rolls Royce und so stand Eleanor zum zweiten Mal Modell für die nächste Kühlerfigur. Offiziell unter dem künstlerischen Ansatz, Nyke, die griechische Göttin zu versinnbildlichen. De facto aber posierte wieder Eleanor. Diese erhielt nun den Namen “Spirit of Ecstasy“ und wurde weltberühmt.

Henry Royce hielt von dieser Art Schnickschnack übrigens überhaupt nichts. Der künstlerische Deal mit Sykes und Montagu kam nur zustande, weil Royce zur Zeit des Vertragsabschlusses krank war. Zeit seines Lebens fuhr er einen Rolls ohne jegliche Kühlerfigur.

„Emily“ aber setzte sich durch und wurde über die Jahre hinweg immer ein wenig verändert. Eleanor konnte kein weiteres Mal Modell stehen, denn vier Jahre nach der ersten „Emily“ ertrank sie bei einem Schiffsbombardement im Mittelmeer.

Noch heute sind vor allem die ersten Figuren, die Sykes persönlich signierte, begehrte Sammlerstücke. Wenn sie „Spirit of Ecstasy“ oder „Emily“ einmal bei ebay eingeben, können sie vor allem bei Versteigerungen in Israel eventuell ein Schnäppchen machen und eine Eleanor oder „Emily“ für runde 1.000 Pfund ergattern. Ich frag meinen Mann lieber, ob er nicht vielleicht was aus Knetgummi basteln möchte.
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Quelle
http://www.splendidbritain.com




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CLASSIC DAYS
Düsseldorf 2 o 1 7
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es fehlen noch ein paar Stimmen :)
zur Zeit im Voting '
Winterlightpainting
von
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Panasonic, DMC-GX8, 40.0 mm, 4.7, 1/3200, 640