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Historische Gymnasialkirche (vormals Franziskanerkirche)

Der Bau der Franziskanerkirche wurde auf Beschluss des 1642 neu gegründeten Franziskanerklosters am 16. Juni 1658 begonnen. Das Hauptschiff wurde zwölf Jahre später fertiggestellt. Da 1686 ein im Kloster ausgebrochener Stadtbrand auch den Großteil der Kirche zerstörte, musste sie 1668 wieder aufgebaut werden. Die Konsekration nahm Weihbischof Johannes Werden de Veyder, Generalvikar des Erzbistums Köln, anlässlich einer Firmreise im Vest Recklinghausen am 9. Mai 1706 vor. Geweiht wurden Hauptaltar und Kirche der Hl. Maria als Immaculata Conceptio. 1716 wurde der Dachreiter mit zwei Glocken hinzugefügt.
Die bis zu dreißig Laienbrüder und Patres umfassende Gemeinschaft der Franziskaner des „Conventus Richlinghusanus Ordinis Sancti Francisci Fratrum Minorum“ übte die Seelsorge nicht nur in den benachbarten Orten des Vestes Recklinghausen und den Burgen des vestischen Adels aus, sondern auch in den mehrheitlich protestantischen Gebieten der Grafschaft Mark (z.B. Crange, Eickel). Als regelmäßiger Tagungsort der vestischen Landstände (Ritterschaft und die Städte Dorsten und Recklinghausen) besaßen Kirche und Kloster besondere Bedeutung. Der 229 Blatt umfassende Codex „Liber conventus Richlinghusani Ordinis Sancti Francisci Fratrum Minorum Strictioris Oberservantiae...“, das Amtsbuch des Klosters aus den Jahren 1704 bzw. 1768 ist im Stadtarchiv Recklinghausen vorhanden.
Die Kirche wurde in der Schlichtheit einer Franziskanerkirche als 28,70 m langer und 8,60 m breiter Saalbau errichtet. Die Kreuzgewölbe liegen auf neobarocken Säulenansätzen (Doppelpilastern) auf, die 1927/28 zur Ausschmückung der Kirche ergänzt wurden. Der höher gelegene Chorraum spiegelt noch die Nutzung als Klosterkirche wider: Im Chorgestühl fanden zwanzig Ordensbrüder Platz. Ein Chorständer trägt jetzt in der Propsteikirche St. Peter das Evangeliar. Die ebenfalls barocken Seitenaltäre zeigen Franziskus von Assisi und Antonius von Padua im einfachen Ordensgewand der „Minderbrüder“, wie sich der Bettelorden selbst nannte. Franziskus trägt das Attribut ein Evangelienbuch (ursprünglich auch ein Kreuz) als Symbole der Nachfolge Jesu und einen Totenschädel zur Erinnerung an die Geschöpflichkeit und die Schöpfung überhaupt. Die Heiligenstatuen wurden durch einen der bedeutendsten westfälischen Bildhauer des 18. Jahrhunderts, Anton Joseph Stratmann (1732–1807) aus Geseke, hergestellt. Der Hochaltar aus dem Jahre 1790 zeigt unter der Taube im Strahlenkranz, dem Symbol des schöpferischen Geistes Gottes, die Figur der Kirchenpatronin Maria. Sie wird hier als „Immaculata“, d.h. als Mutter Jesu Christi dargestellt, die in die Erlösungstat Gottes eingebunden und deshalb von Geburt an frei von menschlichen Verstrickungen und Schuld war. Altäre und Gestühl (18. Jahrhundert) der Kirche sind Werke der Franziskanerbrüder Agapitus Mertens und Alphäus Rinklage, die auch die Klosterkirchen in Hamm und Warendorf ausstatteten. Ein Triumphkreuz (18. Jahrhundert) sowie alte Kirchenbänke und zwei Beichtstühle ergänzen die Ausstattung. Die großen Kreuzwegstationen im Nazarenerstil hängen heute in der Pfarrkirche St. Paulus, die barocke Strahlenmonstranz in der Schatzkammer der Propsteikirche St. Peter.
Äußerlich wurde die Kirche 1838 klassizistisch überformt und erhielt eine neue Fassade zur Stadtseite hin. 1927/28 erfolgte der heutige, imposante Fassadenanbau zur Große-Geldstraße hin mit der Verlegung des Eingangs von der Straße zur Seite. Der Glockenturm wurde 2003/04 nach dem historischen Vorbild neu konstruiert und verkupfert.
1802 gingen die Kirche und das Kloster in den Besitz des Herzogs von Arenberg über, der später beides der Stadt zum Geschenk machte. 1835 wurde das Kloster durch Preußen aufgelöst, und die Kirche ging in den Besitz des Gymnasiums Petrinum über. Waren schon die Franziskaner mit der Leitung eines Franziskanergymnasiums (1730–1820) betraut, so wurde ihre Klosterkirche nach dem Umbau ab 1839 nun Gymnasialkirche für das benachbarte Petrinum, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch der hinzu kommenden Höheren Schulen.
Während der Besetzung des Ruhrgebiets durch für die französischen Besatzungstruppen 1923/24 war das Petrinum Sitz des französischen Divisionsbefehlshabers und die Gymnasialkirche wurde als Garnisonskirche genutzt. Gottesdienste wurden auf Französisch abgehalten. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche 1944 bei einem Angriff zerbombt. Nach den Instandsetzungsarbeiten 1946 fanden hier bis 1950 die Gemeindemessen der zerstörten Propsteikirche St. Peter statt. 2014/2015 wurde die Gymnasialkirche umfassend renoviert und in Teilen restauriert.[2]
In der Kirche wird jeden Dienstag ein Gottesdienst der Schüler und Schülerinnen der Unterstufe gefeiert, während des Schuljahres Gottesdienste für verschiedene Klassenstufen sowie Gottesdienste anlässlich des Schulbeginns der 5er-Klassen, der Abiturfeiern sowie vor den Sommer- und Weihnachtsferien. Genutzt wird sie außerdem bei Hochzeiten, für Ausstellungen und Lesungen.

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wikipedia


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Recklinghausen "bekennt" Farbe
November 2 o 1 6






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