Einsperren, in einen
Tresor, mit dicken
Panzertüren: all die
Angst, Zerissenheit, den
Fürchterlichen Schmerz über
So vieles. Auch
Die Sehnsucht soll
Dort hinein: nach
Unendlichkeit, Grenzenlosigkeit,
Nach dem was
Doch alles möglich
Sein könnte. Auch
Das wie ein
Krebsgeschwür wuchernde schlechte
Gewissen, all die
Schuldgefühle die sich
Im Leben ansammeln
sollten ihren
Platz dort finden.
Und manchmal möchte
Mensch sich selbst hinter
Gewaltige Türen, Mauern
Begeben um auszuhalten.
Ja und immer
Wieder wenn die
Tiefe, schwarze Depression
Kommt: ihren Tribut
Fordert: auch sie
Wird weggewünscht, dorthin
Wo sie nie
Mehr hervorkommen kann.
All das: Wunschdenken,
All das: Phantastereien
Wenn es nicht
Mehr zu gehen
Scheint, meint es
Nicht mehr aushalten
Zu können. Aber das
Leben, mit seinen
Letztlich doch so
Herrlichen, wenn
Auch oft schwermütigen
Gefühlen, es lässt
Sich nicht einsperren,
Bannen, verdrängen. Und
Auch wenn der
Wunsch da ist,
Die Tresortür ganz
Zu schließen: es
Geht nicht, ein
Spalt bleibt immer.
© Wolfgang P94

Aufgenommen 2009 Irgendwo im Nirgendwo

NIKON D90, 16.0 mm, 3.5, 1/13, 0