Gedanken in Marodistan...

Beschreibung

Seltsam zu wandeln,
Durch verlassene, stille
Manchmal wie flüsternde,
Wispernde, irgendwie
Lebend wirkende
Hallen, Räume&Gänge.

So als wollten
Sie berichten vom
Vergangenen, Gewesenen,
Von dem und denen,
Das und die
Hier einst waren.

Berichten vom
Auszug all der
Menschen die hier
Nach und nach gingen,
Sich entfernten in
Alle Himmelrichtungen.

Wer auf diese
Stumme Sprache hören mag,
Der wird erfahren vom
Langsamen werden der Stille,
Vom Zerfall, vom
Zähen Morast der Zeit,
Der an allem nagt.

Wer will kann
In diesen Gängen,
In dunklen Räumen,
Beim tropfen des Wassers,
Beim rauschen des Windes,
Ein Gleichnis entdecken:
Auch uns wird es so gehen,
Uns Menschen:
Irgendwann wird auch zu uns,
Die Stille kommen.
Und vielleicht wird es auch
Dann jemanden geben,
Der auf unsere, dann leise,
Stimme hört die berichtet.
Von dem was einst
War, einst im Leben
Eines jeden
Von uns.
© Wolfgang P94

Manchmal suche ich nach einer Erklärung für die Faszination die von maroden Orten und Motiven ausgeht. Einiges davon steht oben in dem Text, das symbolhafte das einem dort begegnet, ja fast schon die Konfrontation mit archetypischen Elementen, wie sie der Psychoanalytiker C.G. Jung beschrieben hat.
Gerade in diesem Gang mit den Graffit kam das sehr stark durch, sie wirkten schon fas wie Höhlenmalereien, eine, vielleicht, warnende, einen unterstellten bösen Blick abwehrende Hand, dazu die merkwürdige Gestalt an der rechten Seite, die dort zu verharren scheint...wie aus fernsten Zeiten...

Gedanken in Marodistan an einem Ort wie immer: Irgendwo im Nirgendwo

NIKON CORPORATION, NIKON D90, 16.0 mm, 8, 0.3, 320