Rotkehlchen - Erithacus rubecula
Rotkehlchen kommen in Europa, Nordafrika und Westasien vor. Ihr Zugverhalten ist abhängig vom Klima ihres Lebensraums: Populationen in Nord- und Osteuropa ziehen im Winter Richtung Mittelmeer in den Süden während Populationen in Süd- und Westeuropa Standvögel sind, also das ganze Jahr über dort bleiben. In Deutschland gehört das Rotkehlchen zu den Teilziehern. Jene, die sich auf den Weg in den Süden begeben tun dies meist einzeln und nachts. Zur Orientierung dient ihnen dabei ihr innerer Magnetkompass; tatsächlich waren Rotkehlchen die ersten Tiere an denen dieser 1963 nachgewiesen werden konnte.
Beide Geschlechter weisen die namensgebende rote Färbung auf und sind auch sonst nur schwer voneinander zu unterscheiden. Der orangerote Fleck, der Brust, Kehle und Stirn bedeckt, ist das Kennzeichen des Rotkehlchens. Verwechslungsgefahr tritt nur beim Zwergschnäpper auf, dessen Männchen ebenfalls eine rote Kehle, jedoch keine rote Stirn besitzt. Tatsächlich hängt das Rot des Rotkehlchens mit dem ausgeprägten Revierverhalten des Vogels zusammen, denn die auffällige Farbe wirkt wie ein Angriffssignal. Mit hervorgestreckter Brust verteidigt es sein Revier; wird die rote Kehle eines Eindringlings entdeckt, reagiert der Revierinhaber aggressiv. Dabei werden nicht nur Artgenossen angegriffen, sondern alles was dem Rotkehlchen wie ein solcher erscheint. Rote Federn, Äpfel, Blumen und auch Stücke roten Stoffs geraten ebenso ins Visier.
Quelle: 3landesmuseen-braunschweig.de