Auf verbotnen Pfaden

Auf verbotnen Pfaden

Kindlein bleibt stets auf den Wegen
Denn ein böser Heinz geht um
Sammelt Augen, Ohren, Nasen
Seid stets auf der Hut darum!

Gestern erst ist es gewesen –
Kam ein Junge – er hieß Klaus –
Weinend heim zu seiner Mutter
Ohne Ohren – welch ein Graus

Und ein zweiter, der hieß Jochen
Heinzen in die Hände fiel
Braucht seitdem nicht mehr zu schnäuzen
Dafür einen Brillenstiel

Um der argen Dinge dreier
Und um der Geschichte Rund
Sprech` ich noch vom roten Astor
-Nämlich Peter`s Blindenhund

Der den armen Buben fortan
Führt, wess` Blick gar ach so leer
Wandelt auf verbotnen Pfaden
Heinz hat nun zwei Augen mehr

Darum bleibt stets auf den Wegen
Denn ein böser Heinz harrt stumm
Sammelt Augen, Ohren, Nasen
Seid bloß auf der Hut darum!

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Dieses alte Gedicht aus meiner "schwarzen Phase" hat einen realen Hintergrund. Bei uns im Ort gab es zu Kinderzeiten einen desorientierten alten Mann, der den Kindern mit seiner Forke auflauerte, wenn sie sein Grundstück passierten oder auf dem Hang neben dem Haus rodelten. Ich entkam seiner Mistgabel einmal nur mit Mühe. Zur Abschreckung erzählte man uns, er würde einen Schuhkarton voller Kinderohren besitzen.
Genutzt hat dies wenig, die „Mühltrapp“ blieb dennoch der beliebteste Schlitten-
Hügel .

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