Blick von der Kösseine

Blick von der Kösseine

...zum Schneeberg und Ochsenkopf.

Kösseine kommt aus dem Slawischen und bedeutet soviel wie Ziegenhut auf dem Berge.

Die ersten Besiedler des Fichtelgebirges sind Sorben und Wenden gewesen, die sich mit der fränkischen Bevölkerung vermischten. Neben vielen anderen Einflüssen u. A. auch den Kelten, trägt der Nordostoberfranke (ich mag den Ausdruck Hochfranken noch immer nicht goutieren) somit auch (homöopathisch dosiertes) slawisches Blut in sich.

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Nicht nur deshalb bringt mich die nationalsozialistische Rassenlehre vom „slawischen Untermenschen“ zur Weißglut. Gerade mit vielerlei wunderbaren Eindrücken und Klangfarben der Phantasie aus Tschechien zurückgekehrt, muß ich hier einiges loswerden, was mich drückt.
Tatsächlich waren die kultivierten und feinsinnigen Tschechen den thumb-dämonischen, blödbärtigen Reichs-Reiterhosenträgern an Lebensart und -kunst weit überlegen. Es nimmt nicht wunder, daß die Wunde der deutschen Usurpation von 1939 noch bis unsere Tage fortzudauern vermag. Die böhmische Sicht des Militarismus wird am Besten in der Figur des schlitzohrigen „Braven Soldaten Schweijk“ zum Ausdruck gebracht. Der Begriff des „Bohemiens“ ist weltweit bekannt.
Meine Generation bekämpft(e) schon frühzeitig die Wurmfortsätze des Nationalsozialismus – darunter Richter, Politiker und ehemalige Schullehrer. Glücklicherweise sind nunmehr nahezu alle letzten Vertreter jener fatalen Marschierer über Bord gegangen. Ein Rückfall in die Barbarei ist allerdings der Vertuschungsskandal der so verächtlich als „Döner-Mord-Serie“ deklarierten Neo-Nazi-Terrorgruppe, die scheinbar ungeniert vom selbst braunlastigen Verfassungsschutz gedeckt wurden. Die „Aufklärung“ der Pannenserie schleppt sich nunmehr schon ein Jahr dahin und der Sumpf wird immer offenkundiger. Nun ist Claudia Schmid, die Chefin des Berliner Verfassungsschutzes zurückgetreten…und man hat das Autonummernschild N-SU verboten (das allerdings auch für eine beliebte alte Motorradmarke oder einen Song von Cream stehen könnte). Schneidig.

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Ich trage hier noch eine Zeitungsnachricht nach, die Euch interessieren sollte. Die Bürger Wunsiedels zogen - einmal mehr - auf die Straße, weil erneut vom Gericht ein Umzug von Neonazis in der Fichtelgebirgs-Kreisstadt genehmigt wurde.

http://www.frankenpost.de/lokal/fichtelgebirge/wunsiedel/Wunsiedler-mit-Wut-und-Mut;art2460,2185307

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