Farbige Wellblechhäuser in Isafjördur

Beschreibung

Islandreise 2015

Wie es zu den Wellblechhäusern in Island kam. Am Beispiel von Reykjavik.

Islands architektonische Geschichte ist kurz. Erst seit 800 Jahren leben Menschen auf der Insel. Seit 100 Jahren errichten sie dauerhafte Gebäude. Architektur, wie wir sie definieren – größer und weitergedacht als ein solides Haus zum sicheren Wohnen – existiert dort noch nicht lange.
Im 9. Jahrhundert erreichten die Wikinger die Westküste der Insel. Sie trafen auf Vulkangestein, Erde und Gras und gründeten ihre erste Siedlung, genannt Reykjavík. Sie bauten mobile Häuser aus Torf und Treibholz, die im rauhen Klima nicht lange hielten. Andere Baumaterialien gab es auf der schroffen Insel nicht.
Aus Skandinavien wurden ab 1600 vorgefertigte Holzhäuser importiert und zum Schutz der Fassaden schwarz geteert. Später schiffte man zunehmend die repräsentativen Holzhäuser norwegischer Fischer ein. Das Holz der Fassaden wurde jedoch bald durch Stahlwellblech ersetzt.
Die Isländer begannen die Tristesse der schwarzen Häuser zu brechen, indem sie Fester und Türen bunt färbten und somit ihre Gebäude identitätsstiftend individualisierten.