5 Stunden

... dieser einen Nacht.

"Madame" röchelt, wird unruhig, der Atem stockt, setzt aus. Ängstlich warte ich auf ihr Einatmen, Ausatmen, auf Regelmässigkeit. Ist das der Moment, das Ende, der Tod? Ist es der Moment die Tochter zu rufen, ein Mittel zu geben, irgendetwas zu tun?

Ich warte. "Madame" ist ganz kalt geworden, ihre Hände, ihr Körper, das Gesicht. Ich decke sie zu, spreche leise - warte. Ein Hauch von Tod macht mich frösteln. Es ist als könne ich ihn fühlen, ihn riechen, ihn hören.

Nachtgedanken - Hirngespinste.

Ich wische sie weg - und doch - wenn dies der Tod ist, scheint er sanft, scheint er milde zu sein. Steht er nicht zerrend, nicht drängend am Bett, führt er "Madame" geduldig, leitet sie mit Ernst und Respekt bis die Zeit reif ist - bis "Madame" bereit ist...

Schneevogel (6/10)

http://www.youtube.com/watch?v=lxZ_87PkZTs

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