Das Graduale von St. Katharinental

Das Graduale von St. Katharinental

Das Graduale von St. Katharinental ist eines der bedeutendsten gotischen Kunstwerke der Schweiz und von grossem Wert für die Kunst- und Kulturgeschichte des beginnenden Spätmittelalters. Entstanden um 1312, umfasst es 628 Seiten (314 Blätter) mit lateinischen Gesängen in gotischer Schrift im gregorianischen Vierliniensystem und hat ein Format von 48 × 35 cm. Dass das Manuskript aus St. Katharinental stammt, zeigt ein handschriftlicher Eintrag auf der Innenseite des Vorderdeckels. Das Werk ist verziert mit 71 gemalten und reich mit Blattgold versehenen Miniaturen und 13 ornamentalen Initialen sowie zahlreichen verzierten Grossbuchstaben.
Das Graduale blieb bis ins 19. Jahrhundert in St. Katharinental in Gebrauch. Um 1820 kam es in den Besitz eines Konstanzer Antiquars, der das Buch zum Mittelpunkt eines Museums machte. Die Handschrift tauchte Ende des 19. Jahrhunderts in England auf, wo sie im Besitz des Sammlers Sir Charles Dyson Perrins (1864–1958) kam, der weltweit eine der bedeutendsten Sammlungen an mittelalterlichen Schriften zusammengetragen hatte. Als 1958 sein Nachlass bei Sotheby in London versteigert wurde, konnte das Werk durch finanzielle Unterstützung des Bundesrates, der Gottfried-Keller-Stiftung und des Kantons Thurgau für CHF 368'000 erworben werden. Es befindet sich im Landesmuseum Zürich.
Vom Graduale wurde ein Faksimile hergestellt. Die Auflage von 930 Exemplaren ist vergriffen. Ein Exemplar des Faksimiles wird im Klostermuseum gezeigt. (Wikipedia)