3 + 10 + 1

3 hammel | 10 passagiere | 1 fahrer

die fahrt von bamako, der hauptstadt malis, nach mopti war anstrengender als erwartet. der linienbus, ein ausgemusterter deutscher polizeibus, benötigte mehr als 12 stunden für die gut 630km. seine fenster ließen sich nicht öffnen und wir saßen alle zu dritt auf den mit kunstleder bezogenen zweierbänken. die luft war zum schneiden und ständig stellte man innerlich die frage an den nachbarn: ist es dein schweiß oder meiner?

so wählten wir für die rückfahrt die bequemere variante: per taxe. aber ganz so hatten wir es nicht erwartet. auf dem dach wurden neben dem vielen gepäck noch drei in säcken eingenähte lebende hammel festgebunden, ramadan stand kurz bevor. im peugeot 504 kombi saßen in den beiden sitzreihen je vier reisende und auf dem beifahrersitz saß man zu zweit.

völlig überladen ging es irgendwann los. bei jedem schlagloch setze der wagen mit dem tank auf, so dass die dieselleitung abrutschte. der fahrer hielt an, schob sie wieder auf den stutzen und kam gut nach diesel riechend zurück. zwecks lüftung wurde die eine vorhandene fensterkurbel gerne weiter gereicht. die schlaglöcher wurden immer weniger, der tank leerer – so trat diese panne seltener auf.

bei einsetzender dunkelheit zeigte sich, dass der einzige funktionierende scheinwerfer wohl eher eine schwache petroleumlampe war. als es dann auch noch zu regnen anfing, zeigte der fahrer sein ganzes akrobatisches fahrkönnen. der einzige scheibenwischer auf der fahrerseite verhakte sich immer wieder hinter den splittern der gesprungenen windschutzscheibe. so rutschte er auf seinem sitz nach vorn und hielt die linke hand von außen auf die windschutzscheibe, als anschlag für den scheibenwischer. waren wir froh als wir in bamako aussteigen konnten.

[scan vom dia]