Wende daran noch denkst

Beschreibung

Die friedliche Revolution 1989/90 in Rostock. Bild links, oben: Am 12. Oktober 1989 wird die zweite Fürbittandacht in Rostock auf Grund des großen Zulaufs von etwa 3000 Bürgerinnen und Bürgern in die Marienkirche verlegt. Vor der Kirche formierte sich eine Mahnwache. Bild links, darunter: Das Spruchband „Zutrauen zur Zukunft - Neues Forum“ und der Schmetterling „Gewaltfrei für Demokratie“ sind die Erkennungszeichen der Donnerstagsdemonstrationen im Herbst 1989 in Rostock. Dabei trägt Stephan Mahlburg den bunten Butterfly stets voran, den er in der Tischlerei Riebe erschaffen hat. Heute schmückt das Werk sein Büro, von wo er als Sozialrichter agiert. Eine Kopie befindet sich in der Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen U-Haft der Stasi in Rostock. Bild links, ganz unten: Die Rostocker bleiben auch am 22. März 1990 wachsam. Sie lehnen es ab, dass ehemalige Funktionsträger des Machtapparates wieder in Amt und Würden kommen. Sie demonstrieren für eine personelle Erneuerung im Rat der Stadt sowie in den Schulen. Bild, in der Mitte: Dieses Foto, aufgenommen am 18. März 1990, zeigt die Stimmenauszählung des Urnengangs zur DDR-Volkskammerwahl in Rostock-Dierkow. Die Bürger erlebten ihre erste und einzige freie Wahl in Ostdeutschland als kein Zettelfalten mehr. Das höchste Parlament wählten sie geheim, ohne Druck von oben. Die Auszählung, wie hier zu sehen, verfolgten einige Bürger sehr aufmerksam. Der überraschende Wahlgewinner war die „Allianz für Deutschland“ mit 48 Prozent, ein Bündnis aus Ost-CDU, DA (Demokratischer Aufbruch) und DSU (Deutsche Soziale Union). Die PDS, die SED-Nachfolgepartei, erhielt 16,4 Prozent der Stimmen, die SPD knapp 22. Der „Bund Freier Demokraten“ erzielte gut fünf und die zusammengeschlossene Bürgerbewegung Bündnis 90 nicht ganz drei Prozent. Bild rechts oben: „Mit einem Pass kauft Ihr uns nicht“ - Faktisch traut hier keiner mehr den SED-Oberen, die mit dem Wink der Reisefreiheit die DDR retten wollen. Das kommt bei zahlreichen Bürgern nicht mehr an, die bereits auf Pro deutsche Einheit eingestellt sind. Bild rechts, darunter: Eilig in der Wendezeit auf einem Rostocker Schrottplatz entsorgt: diese einst so begehrten Trabis. Sie sind nichts mehr wert, stehen höchstens noch für Bastler zum Ausschlachten bereit. Danach kommen sie in die Autopresse. Einige Fahrzeuge vom Typ Trabant haben noch ihr Kennzeichen dran. Heute gibt es nur noch wenige Fahrzeuge, die Kult sind. Bild rechts, unten: Rostocker demonstrieren am 22.3.1990 für eine personelle Erneuerung im Rat der Stadt sowie in den Schulen.

Ausstellung
http://www.rostock-1989.de/