FASZINATION NORDWAND

Beschreibung

Nordwände üben im Alpinismus nach wie vor eine große Faszination aus. Und wer eine der drei großen Nordwände der Alpen bezwungen hat, an der Grandes Jorasses, hier am Matterhorn oder am Eiger, darf sich sicherlich als Könner betrachten. Dass immer von großen Nordwänden, nicht jedoch von Ost-, Süd- oder Westwänden die Rede ist, ergibt sich daraus, dass die Nordwände hoher Berge auf der Nordhalbkugel durch ihre schattseitige Lage automatisch eine stärkere Vereisung, einen allgemein ernsteren Charakter und damit größere Schwierigkeiten als viele andere Wände aufweisen. Während die Himmelsrichtung Süden eher mit Sonnenschein und Wärme assoziiert wird, gilt für den Norden, zumal für eine steile, schattige, schwierige nordseitige Bergwand, genau das Gegenteil. Das Konzept Nordwand steht im alpinistischen Sinne für Kälte und Gefahr, und es ist mehr als nur ein Wortspiel, dass man die berüchtigte Eiger-Nordwand aufgrund der zahlreichen tragisch endenden Besteigungsversuche salopp auch Mordwand nannte.

Erstbegehung: 31. Juli/1. August 1931 durch Franz und Toni Schmid

Wintererstbegehung: 3./4. Februar 1962 durch Hilti von Allmen und Paul Etter

Alleinerstbegehung: 22. Juli 1959 durch Dieter Marchart in 5 Stunden

Winteralleinerstbegehung: Februar 1965 durch Walter Bonatti, auf einer neuen und schwierigeren Route, mit 3 Biwaks

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