Hoffnung für einarmige Flötist*innen

Mein erster Beitrag zum Projekttag "Wie dazumal".

Festplattenfundstück, gesehen 2012 im Spessartmuseum in Lohr am Main.


Böhmflöte für Einarmige

Das Instrument ist benannt nach seinem Erfinder Theobald Böhm. Emil Müller, Direktor der Preßnitzer Städtischen Musikschule (1931 - 1945) konstruierte es um, damit kriegsversehrte Musiker des ersten Weltkrieges eine Möglichkeit hatten, weiterhin musikalisch tätig zu sein. An eine berufsmäßige Ausübung war wegen der doch schwierigen Handhabung nicht gedacht. Müller selbst beherrschte diese Flöte, die mit der linken oder der rechten Hand zu spielen war, meisterhaft. Er lebte nach der Vertreibung in Pflochsbach am Main und vermachte sein Instrument in den 1950er Jahren dem Spessartmuseum Lohr. Es besitzt absoluten Seltenheitswert, da insgesamt (wohl aus Kostengründen) nur drei Exemplare angefertigt wurden.