Der Lettner von Le Folgoët

Beschreibung

Nordöstlich von Brest erreicht man auf der D 788 nach etwa 20 km mit dem Dorf Le Folgoët einen der bekanntesten Wallfahrtsorte der Bretagne.

Die für die Größe des Ortes ungewöhnlich stattliche Wallfahrtskirche Notre-Dame wurde in der ersten Hälfte des 15. Jh. im gotischen Flamboyantstil errichtet.
Der Ursprung der Kirche geht auf eine Legende zurück, nach der ein ›Fol Goat‹, der Verrückte vom Wald namens Salaün, welcher nur die Worte Ave Maria auszusprechen wusste, in der Nähe einer Quelle - an der Stelle der heutigen Kirche - verstarb, worauf eine weiße Lilie auf seinem Grab erschien. Ihre Blättern soll sie die Inschrift Ave Maria getragen haben. Dies war Grund genug für Herzog Jean IV., die heutige Kirche zu gründen, die nach knapp 40 Jahren Bauzeit 1460 fertig gestellt war.

Das nur schwach erhellte Kircheninnere enthält die sehenswerten Statuen der hll. Katharina, Marguerite und von Johannes dem Täufer (15. Jh.) aus Kersantoner Granit. Aus dem gleichen Material ist der prächtige gotische Lettner aus dem 15. Jh., zwischen Langhaus und Chor. Mit seinen drei reich verzierten Bögen und den beiden Altären stellt er ein harmonisches und in seinen Proportionen ausgewogenes Schmuckstück dar. Unter dem Hauptaltar der Kirche entspringt die Quelle des Narren, die außen an der Ostseite der Kirche in einen gotischen Brunnen mündet.