Über den Wolken

Über den Wolken

Beschreibung

Eine meiner Lieblingshöhlen ist die "Angelita". Eigentlich keine Höhle im engeren Sinne, da das Höhlendach einfach senkrecht eingebrochen ist und man daher auch einfach von einem "Sinkhole" sprechen könnte, hat auch die Angelita Anteile in der Tiefe, die keinen direkten Aufstieg nach oben zulassen.
Durch das einstürzende Höhlendach mitsamt Baumbewuchs wurde viel Biomasse auf den Höhlengrund geschafft, die unter Bildung von Schwefelwasserstoff vermodert.
Somit taucht man aus dem klaren Süsswasser von oben kommend ab in Richtung auf wabernde Wolken einer ca 2 Meter dicken Schwefelwasserstoffschicht (ja die Luft schmeckt nach faulen Eiern), taucht in diese braune Wolke ein und kommt in tiefster Nacht im Salzwasser unter den wabernden Wolken wieder hervor. Spannend ist nicht nur der sehr unterschiedliche Auftrieb aus taucherischer Sicht in den 3 Medien, sondern auch der Anblick der in den Wolken stehenden Insel mit Bäumen um die zarte Nebelfetzen herumziehen, die durch die Fäulnis der teils noch aufrecht stehenden Bäume entstehen.
Obwohl die Höhle nach oben offen ist, fällt wenig Licht durch den Pflanzenbewuchs an der Oberfläche und die Arbeit mit dem restlichen "available Light" in Kombination mit Akzenten durch mitgebrachtes Licht erfordert ein bisschen Phantasie.
Wer weit unter der Gasschicht nach Mayatöpfen und Knochen forscht, nimmt für diesen TG ein Trimix-Gas, hat aber beim Aufstieg und der Dekompression als Entschädigung für das lange "Abhängen" einen traumhaft schönen Blick auf die nebelige Insel
Zum Anfang der kleinen Höhlenserie geht es hier:
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Zum nächsten Bild der Serie geht es hier:
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NIKON CORPORATION, NIKON D850, 13.0 mm f/2.8, 13.0 mm, 16, 1/60, 1600