Spukschloss

Beschreibung

Eine spukige Fotoaktion im wahrsten Sinne des Wortes. Die Burgruine Arnstein steht schon lange auf meiner Liste der Fotomotive im Harz. Vergangenes Wochenende sollte es dann endlich so weit sein - da aber noch viele andere Motive auf meiner Liste standen, blieb nur die Nacht, um die Burgruine zu fotografieren. Die Bedingungen waren nicht unbedingt ideal. Einzig der sich füllende Mond war recht hilfreich der dunklen Nacht etwas Kontur zu verleihen. Ungünstigerweise hing ein Flickenteppich aus Wolken vor dem Mond und raubten ihm so an Strahlkraft. Die von hinten beschienen Wolken erzeugten dafür ihrerseits eine Werwolfatmosphäre, die gut zur düsteren Stimmung vor Ort passte.
Während wir unsere Lampen zur Fensterbeleuchtung im Inneren der Ruine aufstellten, warf ich einen flüchtigen Blick aus einem der Fenster in der untersten Etage. Der Lichtstrahl meiner Stirnlampe ließ dabei ein grün reflektierendes Augenpaar im Dunkel erscheinen, das sich über den Weg, den wir kurz zuvor gekommen waren, schwankend der Burg nährte. Der Lichtstrahl war zu schwach, um die Kontur des dazugehörigen Körpers zu modellieren, sodass ich schnell die lichtstarke Taschenlampe aus meinem Fotorucksack kramte. Das Augenpaar war zwischenzeitlich verschwunden und wir wendeten uns wieder der Lichtinstallation zu. Die Aufnahmeversuche wurden später mit einer irritierenden und fremden Geräuschkulisse untermalt, die eher künstlich als natürlich anmutete. Nicht unbedingt ein Platz an dem ich alleine in der Nacht fotografieren möchte.

Canon, Canon EOS R, EF16-35mm f/2.8L II USM, 16.0 mm, 5, 13, 800