Altländer Bauernhaus

Beschreibung

Das Alte Land ist eine sehr geschichtsträchtige Region mit vielen prächtigen Fachwerkhäusern aus Backstein mit weißgestrichenen Holzbalken, wunderschön geschnitzten Prunkpforten und traditionellen Reetdächern. Es liegt südwestlich vor den Toren Hamburgs. Im Alten Land wird auf 10.500 Hektar Obst angebaut. Die Region ist damit mit dem Ertrag von rund 300.000 Tonnen Äpfel im Jahr das größte Obstanbaugebiet Deutschlands. Bekannt ist die Region aber auch für seine Deiche, die das Land vor dem Wasser schützen und ein häufiges Postkartenmotiv darstellen.

Der Name „Altes Land“ lässt sich auf die holländischen Besiedler zurückführen, die das Land durch eine Menge Arbeit überhaupt erst bewohnbar und urbar gemacht haben. Während der Arbeiten wurde das Land, welches bereits bearbeitet wurde das „Altes Land“ genannt und das Land, welches noch in Bearbeitung war als „Junges Land“ bezeichnet. Irgendwann waren die Arbeiten abgeschlossen und das ganze Land konnte besiedelt werden und das ganze Gebiet wurde „Altes Land“ genannt.

Vermutlich lässt sich auch die Bauweise der Buntmauer-Fachwerkhäuser auf die Niederlande zurückführen. Jede Hauswand besteht aus gleichen Vierecken, die aber wiederum individuell ausgearbeitet wurden. Hierdurch entstand eine einzigartige Hauswand, die keiner anderen glich.

Bis zum Ende des 19.Jahrhunderts wurden im Alten Land Trachten getragen. Die Altländer Tracht gilt als sehr traditionsreich und wertvoll. Unterschieden wurde zwischen der Arbeitstracht und der Festtracht, die aus weitaus kostbareren Stoffen bestand. Wiederum unterschied sich die Festtracht der jungen Mädchen und verheirateten Frauen. Heutzutage tragen die Gästeführer diese Tracht während den Führungen, um die Tradition am Leben zu halten.

Durch die Nähe zur Nordsee herrscht im Alten Land maritimes Klima. Der ausgeglichene Wasserhaushalt (Durchschnittlich 730mm Niederschlag) trägt mit der milden Jahresmitteltemperatur von 8,5°C und nur etwa 80 Tage mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt zu dem effektiven Obstanbau bei und die rund 1.500 Sonnenstunden im Jahr machen den Anbau so weit im Norden erst möglich.
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