Fischauktionshalle

Beschreibung

Am Anlandungsplatz der Elbfischer baute der Magistrat der Stadt Altona als Antwort auf den Zollanschluss Hamburgs an das Deutsche Reich diese Halle, um den Fischhandel in Altona zu behalten. Altona gehört erst seit 1937 zu Hamburg. Sie ist der Urtyp der römischen Markthalle, eine 3-schiffige Basilika mit mittl. Vierung und Vierungskuppel.
Aus ihr entstand die christliche Kirche. Die Stahlkonstruktion aus Buddelstahl ist genietet aus einfachen Profilen. Von der Vierungsachse führte eine Schiffsbrücke zu einem Anleger für acht Schiffsdampfer. Reicher Bronzeschmuck von Fischen zierte die Vierungsgabel, farbige Gläser die Bögen.
48 Jahre später ging diese schöne Industriehalle im Inferno der Bomben unter.

Der Bronzeschmuck war vorher zu Führungsringen für Granaten eingeschmolzen worden. Nun wurde die Kuppel zerstört. Das Dach brannte ab. Nach dem Krieg wurde ein Notdach aufgesetzt, der Bau notdürftig hergerichtet. Mitte der 50er Jahre hörte die Auktion auf.
Ihr folgten Fischhändler, die Büros auf der Empore, Stände und Fischbecken unten, Rampen innen und außen Anbauten. Anfang der 70er Jahre stand sie leer und verfiel zu einem Schandfleck. Der Abbruch stand bevor, die Mittel wurden bereitgestellt.
1978 hat der Verfasser im städtebaulichen Gutachten für den Fischmarktbereich und den Hochwasserschutz den Erhalt, die Freistellung und Wiederherstellung der Halle für Marktnutzung vorgeschlagen.
Vier Jahre später konnte damit begonnen werden.
Anhaltspunkte waren alte Pläne und Fotos aus Archiven. Alter Schmuck wurde vom Architekten neu entworfen, modelliert und zum Guss gegeben.
Kuppel, Dächer und Giebel mussten erneuert werden. Die Kuppelverglasung besteht aus Makrolon. Die Buntfenster der Vierung sind ebenso wie die Wandarme der Altonaer Leuchten Neuentwürfe des Architekten.
Die Halle ist heute für wechselnde öffentliche oder private Veranstaltungen ein idealer und vielgenutzter Austragungsort mit einem ganz besonderen Charme. Sonntags suchen frühe Besucher die Stände des Fischmarkts in der Halle auf, auch im Winter. Die NDR-Talkshow lockte damals viele Gäste, die Hamburger Spediteure feierten ebenso wie die HHLA ihr Jubiläum mit 15.000 Gästen innen und außen. Das II. Hamburger Bauforum veranlasste 140 Kollegen des In- und Auslandes, Projekte für das benachbarte Norderelbufer zu entwerfen. Wer immer diese Halle nutzt und in ihr wechselnde Tageszeiten erlebt, bei geöffneten Toren Ozeanschiffe vorbei ziehen sieht, kann sich ihrem Charme nicht entziehen.

unsere bisherige Reise
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