Rangierbahnhof Maschen #3

Beschreibung

Baubeginn für den Rangierbahnhof Maschen war im Juni 1970. Der Baugrund am Standort beiderseits der Bahnstrecke Hamburg–Hannover bestand aus einer ein bis vier Meter dicken Torfschicht, die im Spülverfahren abgetragen und durch Sand ersetzt wurde. Insgesamt wurden drei Millionen Kubikmeter Torf und zehn Millionen Kubikmeter Sand bewegt; dabei entstanden drei Baggerseen, die heute der Naherholung dienen. Um das Baufeld freizumachen, wurde die Bahnstrecke Hamburg–Hannover zwischen Meckelfeld und Stelle nach Osten verlegt; dieser Streckenabschnitt mit der neuen Haltestelle Maschen ging am 10. April 1975 in Betrieb.

Bereits im April 1972 war eine Neubaustrecke von Maschen nach Jesteburg eröffnet worden, die die ins Ruhrgebiet führende Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg an den Rangierbahnhof anbindet. Die Zufahrtsstrecke nutzt im weiteren Verlauf zwischen Jesteburg und Buchholz die Bahnstrecke Buchholz–Lüneburg, die in diesem Abschnitt zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert wurde. Die Strecke ins Ruhrgebiet erhielt zwischen Buchholz und Rotenburg ein drittes Gleis.

Der Rangierbahnhof Maschen ging schrittweise zwischen Mai 1977 und Oktober 1980 in Betrieb; die offizielle Eröffnung war am 7. Juli 1977. Mit der Inbetriebnahme verloren fünf Rangierbahnhöfe im Hamburger Stadtgebiet einen Teil ihrer Aufgaben – Eidelstedt, Harburg, Rothenburgsort, Wilhelmsburg und Hauptgüterbahnhof; zum Teil wurden sie zu Knotenbahnhöfen herabgestuft, die die weitere Verteilung der Güterwagen übernahmen. Bei der Inbetriebnahme kam es zu erheblichen Anlaufschwierigkeiten, so dass die Eilgüterzugbildung für ein halbes Jahr in den Harburger Rangierbahnhof zurückverlagert wurde.

1996 ging der südliche Teil der Hamburger Güterumgehungsbahn, auch als Ausbaustrecke Hamburg-Harburg–Hamburg-Rothenburgsort bezeichnet, in vereinfachter Form in Betrieb. Bei der Planung für Maschen war noch von einer eigenständigen Trasse nach Hamburg-Billwerder über den Südosten der Elbinsel ausgegangen worden.