Wehr Geesthacht

Beschreibung

Die Staustufe befindet sich am deutschen Elbe-Kilometer 585,9 südwestlich von Geesthacht und 142 Kilometer oberhalb der Elbmündung. Am Südufer liegen die Gemeinden Drage und Marschacht. Die Elbe bildet hier die Landesgrenze zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Der erste Fischaufstieg liegt auf niedersächsischer, der Schleusenkanal auf schleswig-holsteinischer Seite. Die Staustufe grenzt die durch die Gezeiten beeinflusste Unterelbe vom mittleren Lauf ab.[2] Der Höhenunterschied zwischen Ober- und dem tidebeeinflussten Unterwasser beträgt im Normalfall zwischen 1,3 und 3,5 Meter. Bei höheren Sturmfluten kann das Wasser weiter stromaufwärts laufen; dadurch soll ein zusätzliches Ansteigen der Sturmflutscheitel in der oberen Tideelbe und bei Hamburg vermieden werden.

Der Elbe-Strom hat bis zum Wehr ein Einzugsgebiet von 135.013 km² und an dieser Stelle einen mittleren Abfluss von 728 m³/s. Bei Mittelwasser wirkt sich der Rückstau 31,4 Kilometer stromaufwärts bis in den Raum Radegast aus, wodurch sich ein Stauvolumen von 8,2 Mio. m³ ergibt und der Elbe-Seitenkanal und der Elbe-Lübeck-Kanal ganzjährig vollschiffig erreichbar sind. Im Staubereich liegen auch das Kernkraftwerk Krümmel, das Kühlwasser aus der Elbe bezieht, und das Pumpspeicherkraftwerk Geesthacht, für das die aufgestaute Elbe das Unterbecken darstellt.

Auf der Wehrbrücke und auf der Schleusenbrücke über die Unterhäupter überquert die Bundesstraße 404 die Elbe.

Auf deutschem Territorium ist das Stauwehr in Geesthacht neben einem festen Niedrigwasserwehr bei Magdeburg die einzige Staustufe im Verlauf der Elbe. Das nächste Stauwehr befindet sich auf tschechischer Seite in Ústí nad Labem/St?ekov, von Geesthacht gesehen 622,1 Kilometer stromaufwärts.[