Siel

Beschreibung

auf der Halbinsel Eiderstedt
es dient zur Entwässerung des Binnenlands.
Der höhere Kasten rechts ist ein Pegel zur Messung der Wasserstände
Im Gegensatz zu einem Schöpfwerk benötigt ein Siel keine Pumpen, da die Tore je nach dem Wasserstand (Gezeiten - Ebbe und Flut) auf der Seeseite geöffnet oder geschlossen werden.
Ein Siel (Schleuse) ist ein Bauwerk im Seedeich an der Nordseeküste, das Köge (Polder, Groden) entwässert. Der Seedeich schützt das aus der See gewonnene, sehr flache Land vor Überflutung, da es niedriger als der normale Wasserspiegel der See liegt, aus dem das Land gewonnen wurde.
Das bei dem zunehmenden Deichbau gewonnene Land (Köge, Polder, Groden) muss ständig entwässert werden. Das Wasser wird in den sog. Langstreifenfluren aufgenommen. Hier sind die Fennen (Wiesen, Weiden) gegrüppelt (Langstreifenflure - langgezogene flache Hügel) und durch Entwässerungsfurchen (Grüppen) versehen, damit sie schneller trocknen. Das Wasser sammelt sich in den Furchen, fließt in Gräben und wird durch Sielzüge (Binnentief [Sieltief, Binnenfleet, Wettern]) in die Vorfluter (Spieker, Speicherbecken) vor den Sielen abgeleitet.
Ein Sielbauwerk besteht aus
• dem von außen sichtbaren Sielgebäude
• dem Antriebsraum und der Hubschützkammer (im Inneren des Sielgebäudes)
• der Sielkammer mit dessen Ein- und Auslaufbauwerken (Verbindungstunnel unter dem Deich zwischen Vorfluter und Nordsee)

Ein Siel benötigt keine Pumpen, da die Tore je nach Wasserstand geöffnet oder geschlossen werden und das aufgestaute Wasser aus dem Vorfluter frei abfließen kann. Mit der einsetzenden Flut schließen sich die auf der Seeseite angeordneten Tore automatisch durch den Druck des auflaufenden Wassers und öffnen sich bei eintretender Ebbe wieder, wenn der Wasserstand des Vorfluters (Spieker, Speicherbecken) höher ist. Die Tore werden als Anschlagtore oder Stemmtore ausgeführt
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