Schwarzer Apollo (Parnassius mnemosyne)

Beschreibung


Gestern erfüllte sich bei einer Wanderung in einem bayerischen Mittelgebige ein schon seit langer Zeit bestehender Wunsch: den Schwarzen Apollo entdecken, beobachten und fotografieren zu können.

Der Schwarze Apollo (Parnassius mnemosyne) ist ein sehr seltener Schmetterling. Diese stark bedrohte Tagfalterart ist standorttreu, stellt aber hohe Anforderungen an ihren Lebensraum: Der Verbund von sonnendurchfluteten Wäldern, Futterpflanzen für Raupen und Nektarpflanzen für die ausgewachsenen Falter ist nur noch selten zu finden.
Die Raupen des Schwarzen Apollos schlüpfen im Frühjahr zur Schneeschmelze und sind zur Entwicklung auf hohe Sonneneintrahlung in lichtdurchfluteten Wäldern angewiesen. Sie ernähren sich ausschließlich von Lerchensporn (Corydalis) und sind daher eng an das Vorkommen dieser Blütenpflanze gebunden. Ende April bis Anfang Mai verpuppen sich die die Raupen in der Streu des Waldbodens, um im Sommer als Schmetterling zu schlüpfen.
Die Schmetterlinge benötigen zudem blütenreiche Wiesen, um mit dem Nektar der Blumen Energie für Partnersuche und Balzflüge zu tanken.
https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/natur/lebensraeume-tiere-und-pflanzen/tiere-der-rhoen/schwarzer-apollo

Bei den Weibchen kann man häufig am Hinterleib eine Begattungstasche (Sphragis) beobachten, eine Besonderheit, die man nur bei den Apollofaltern findet. Die Sphragis des Schwarzen Apollo ist weiß, hart, etwa von der Form eines quer halbierten Schiffes und halb so groß wie der gesamte Hinterleib. Die Begattungstasche wird vom Männchen während der Begattung gebildet und dem Weibchen an den Hinterleib geheftet. Damit verhindert das Männchen, dass sich das Weibchen mit weiteren Männchen paaren kann und sichert so seinen eigenen Fortpflanzungserfolg.
https://bad-kissingen.bund-naturschutz.de/unser-landkreis/fauna/tagfalter/schwarzer-apollo