Guten Rachemond

Beschreibung

Neulich und zwar am 21. Juli 2007 mit meiner Geliebten inner Kneipe - nämlich im Café Uhrlaub. Wir tranken Bier und Wein und aßen Knoblauchbrot und sie sagte, erzähl mir mal eine Geschichte aus Deinem Leben. Und ich erzählte - am 6. August habe ich dann diese Geschichte mit La Luna aufgeschrieben.

Foto mit nem Billigkodak der sich Retina angeblich nennt in der Nikon F 65

Guten Rachemond

Eines Abends beuge ich mich in den Sommerwind. Ich beuge mich aus dem Fenster. Ich beuge meine Knie. Ich beuge meine Haft. Ich beuge, biege und steigere. Es ist wahre Abendgymnastik. Die Nachbarin grüßt warm winkend. Ein Lächeln wie versehentliches Wäsche aufhängen. Sinnlos summe ich ein Lied in die noch nicht kühle Abendluft und bereite mir das Abendbrot: Bier mit Selter und Likör auf gekühltem Weißwein zum Fisch. Die Zeit geht so langsam bis zum Schlafpunkt. Bis zum Wegpunkt. Ich grüße zynisch den vollen Mond, diesen hinterlistigen Knaben, der im Französischen ja weiblich und demnach eine Schlampe ist. Eine von der guten Sorte, die mir aber jeglichen Schlaf raubt.

„Guten Rachemond!“, grüße ich ironisch lächelnd. Meine Augen bleiben aufgebraten, wie zwei appetitliche Spiegeleier. Sie, die Mond benutzt noch das Wort Schlüpfer für Slip. Sie ist noch von der alten Sorte und aus einer Zeit, als man noch einholen ging. Sie ist eine zärtliche, wenn auch etwas biedere Geliebte. Sie ist eine Miederträgerin aus Kratern und amerikanischen Landesfahnen und ihr geiler Arsch liegt stets im Dunkeln. Wir kuscheln nur lieb, aber intensiv.
„Guten Rachemond!“, flüstere ich ihr leise ins Ohr, während sie mir in meine Zunge beißt. Ich kämpfe mit ihr, aber sie ist heller und stärker und zieht mir die Decke weg. Kaum Platz mehr in meinem schönen Bett 2m x 1,40m. Irgendwann übermannt mich ihre Kraft so, dass ich wegducke. Ich schlafe. Silbrig lässt sie mich ihr ausgeliefert dösen und bereitet sich auf das Dasein als Sichel vor. Ich bleibe auf der Hut.

6. August 2007

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